Wegen der Insolvenz der Holdinggesellschaft STA Travel könnte es weltweit zu Reisebüroschliessungen kommen. Denn alle lokalen Ableger der Jugendreisebürokette STA Travel gehören zur Schweizer Dachgesellschaft. Wie viele der Büros allerdings tatsächlich schliessen und ob es in der Schweiz und im Ausland zu Entlassungen kommt, bleibt unklar.
Obwohl das Unternehmen in den letzten Monaten «einschneidende Massnahmen» umgesetzt habe, um das Geschäft durch die Krise zu führen, sei es nicht gelungen, die Zukunft der STA Travel Holding zu sichern: Dies hatte es in einer Mitteilung der Muttergesellschaft Diethelm Keller geheissen. Die Unsicherheit der Konsumenten sowie weitere Restriktionen und Lockdown-Massnahmen hätten dazu geführt, dass sich der Umsatz nicht wie erwartet erholt habe. Und es sei zu erwarten, dass dieser Zustand bis 2021 andauere.
Länderchefs entscheiden
Beim Unternehmen übernimmt nun ein externer Insolvenzverwalter die Führung und entscheidet, wie es weiter geht. «Nachdem die Holdinggesellschaft Insolvenz angemeldet hat, liegt es an den Länderverantwortlichen in jedem Land, ihre eigene Situation zu prüfen und die nächsten Schritte festzulegen», sagte der bisherige Holding-Chef Casper Urhammer am Freitag zu AWP.
Die Kette hat Reisebüros auf der ganzen Welt, etwa in Grossbritannien, Südafrika, Thailand oder Japan. Das mache die ganze Situation kompliziert, sagte Urhammer. «Denn alle Reisebüros operieren je nach Land unter verschiedenen Rechtssystemen.»
Klar ist laut Urhammer, dass es nicht alle Büros in den einzelnen Regionen schaffen werden, weiter zu bestehen. Wie viele der Reisebüros allerdings schliessen und wie viele Mitarbeitende ihre Arbeit verlieren, sei derzeit noch unklar. Bisher sind noch keine Entlassungen ausgesprochen worden, bestätigte eine Sprecherin entsprechende Medienberichte. Weltweit beschäftigt STA Travel 1'500 Mitarbeitende, in der Schweiz sind es rund 30.
Die Sprecherin bestätigte zudem, dass fünf der zwölf Schweizer Filialen von STA in der Schweiz nach der zwangsweisen Schliessung während der Lockdown-Phase geschlossen geblieben sind. Auch in den anderen sieben Filialen werden derzeit zudem nur auf Anfrage Termine vereinbart. Für Laufkundschaft sind die Filialen nach wie vor zu. Zudem sind die Webseiten des Unternehmens aktuell nicht mehr abrufbar.
(AWP — rap)