Die politische Konstellation ist nicht ohne Reiz. Der liberalkonservative Peter Spuhler sichert sich ausgerechnet die Dienste eines ehemaligen Ministers der rot-grünen deutschen Bundesregierung: des parteilosen Ökonomen Werner Müller. Erst kürzlich ist er zum Chef des Essener Bergbau- und Chemiekonzerns RAG berufen worden. Am 15. Mai
soll er in den Verwaltungsrat von Spuhlers Familien-AG gewählt werden.
«Werner Müller verfügt über ein breites Spektrum und überzeugt mich menschlich restlos. Er hat über Deutschland hinaus ein sehr gutes Beziehungsnetz», lobt Spuhler. Diese Beziehungen dürften von besonderem Nutzen sein, weil die Kunden des Schienenfahrzeugherstellers meist unter Staatseinfluss stehen. Zudem ist Stadler Rail, die letztes Jahr 350 Millionen Franken Umsatz erzielt hat und bald tausend Angestellte zählt, mit dem Werk Berlin-Pankow auch in Deutschland präsent.
Müller, ein exzellenter Kenner der Schweiz, schied nach der Bundestagswahl 2002 auf eigenen Wunsch aus dem Kabinett aus. Noch heute zählt er zu den engen Vertrauten von Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem er bereits in Niedersachsen als energiepolitischer Berater diente.