Vor drei Jahren machte Stadler eine strategische Weichenstellung: Der Thurgauer Zughersteller stieg in das Geschäft mit Zugsicherung ein, dem Signalling: Als stark wachsender Zughersteller will Stadler auch die Hard- und Software anbieten, die den Schienenverkehr steuern.
Jetzt lenkt Stadler den Geschäftsbereich über eine neue Tochtergesellschaft, die Walliseller Stadler Signalling, wie dem Handelsregister zu entnehmen ist. Sie bezweckt die «Entwicklung, Herstellung sowie den Vertrieb und Verkauf von Fahrassistenz-Systemen und Signalling-Produkten für Schienenfahrzeuge.»
Ein Joint-Venture in Italien
Seit 2017 betreiben die Thurgauer in Wallisellen ein Kompetenzzentrum für Signaltechnik. Ingenieure forschen dort an Systemen für automatisiertes Fahren (ATO), Zugsicherung (ETCS) und führerlose Metrozüge (CBTC). Stadler verwendet sein neues Know-how bereits, so unter anderem in seinen Zügen für die Glasgower Metro.
Stadler treibt das Signalling auch über die italienische Angel Star voran, die Stadler gemeinsam mit der ebenfalls italienischen Mermec gegründet hat. Das Joint-Venture hat das Zugsicherungssystem Guardia entwickelt, welches Stadler in den neuen Flirt-Zügen für die BLS verwendet. Stadler will Guardia auch in weiteren Märkten einsetzen, unter anderen Polen, Ungarn, Slowenien, Italien und Deutschland.
Das Geschäft mit der Zugsicherung ist umkämpft. Stadler tritt in den Wettbewerb mit Branchengrössen wie Alstom, Bombardier und Thales.
(mbü)