Staplermarkt Schweiz: Kampf um jeden Auftrag

Stapler ob gross oder klein sind das Rückgrat vieler Distributionszentren und Läger, entsprechend vielfältig ist heute auch das Angebot. Noch vielfältiger ist allerdings die Zahl der Hersteller von Staplern und Fördergeräten. Allein in der Schweiz werden nicht weniger als 65 verschiedene Staplermarken angeboten. Zählt man allerdings die von den führenden drei Anbietern Jungheinrich, Linde und Toyota verkauften Stapler zusammen, entfallen auf diese bereits 63% aller verkauften Geräte. Mit anderen Worten: Um die restlichen 37% des Marktes kämpfen über 60 Marken.

Im Gegensatz etwa zu den Nutzfahrzeugimporteuren können die in der Schweiz ansässigen Staplerfirmen mit dem Jahr 2003 zufrieden sein. Gemäss den Zahlen der Oberzolldirektion wurden im vergangenen Jahr 3981 Elektrostapler (+13,9%) und 1227 thermisch angetriebene Stapler (-14,3%) in die Schweiz eingeführt. Dazu kommen noch 355 vom einheimischen Hersteller Stöcklin abgesetzte Geräte, was einen Gesamtmarkt von 5563 Einheiten (+4,8%) ergibt.

Achtung - auch Occasionen sind dabei

Vom Gesamtabsatz entfallen also 78% auf elektrisch angetriebene Stapler und 22% auf solche mit einem thermischen Antrieb (Diesel, Benzin oder Gas). Etwa 45% der Stapler werden in der Lagertechnik eingesetzt. Der Gesamtwert der eingeführten Geräte beläuft sich auf rund 111 Mio Fr. gegenüber 101 Mio im Jahr 2002. Detaillierte Statistiken über den Schweizer Markt zeigen zudem, dass die Verkäufe von Geräten in der Lagertechnik im vergangenen Jahr mit 11% eine überproportionale Steigerung aufweisen. Allerdings ist dieses Plus auf den künstlichen Effekt von Grossaufträgen zurückzuführen. Bei den Elektrostaplern konnten die beiden führenden Anbieter Jungheinrich und Linde deutlich zulegen. Der Abstand von Jungheinrich zu Linde erklärt sich aus zwei Grossaufträgen, welche Ersteren ein Plus von 17% eintrugen. Bei den thermisch angetriebenen Staplern dominiert Linde klar und liegt mit einem deutlichen Abstand vor Jungheinrich. Rückgänge in diesem Segment verzeichnen Toyota und Still.

Im Gegensatz zu anderen Einfuhrstatistiken (beispielsweise für Personenwagen) sind in der Statistik der Fördergeräte, d.h. der Stapler auch gebrauchte Geräte, die vom Ausland in die Schweiz kommen, enthalten. Wie hoch der Anteil dieser Occasionen ist, kann nicht genau beziffert werden. Marktkenner gehen jedoch davon aus, dass jährlich rund 800 bis 1000 gebrauchte Stapler in die Schweiz eingeführt werden. Der weitaus grösste Teil der eingeführten Gebraucht-Stapler stammt im übrigen aus Deutschland, der Rest entfällt auf Frankreich und Italien. Betrachtet man die Einfuhrstatistik der Gabelstapler, so kann man feststellen, dass eine ganze Reihe von Marken eigentlich nur marginale Absatzzahlen erreicht. Man kann sich die berechtigte Frage stellen, ob es sich überhaupt lohnt, 20 oder 30 Stapler pro Jahr in die Schweiz einzuführen. Der Aufwand für Ersatzteilversorgung und Service kann auf eine derart bescheidene Menge niemals vernünftig abgewälzt werden. Dazu kommt, dass auch im Staplerbereich ein äusserst harter Kampf um jeden Auftrag geführt wird. Diese geringen Mengen werden meist von Firmen importiert, die mehrere Marken vertreten oder auch noch andere Produkte in ihrem Verkaufsprogramm haben.

Auch Stapler haben sich zu Hightech-Geräten entwickelt. Die steigenden Anforderungen punkto Sicherheit und Qualität, aber auch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, sowie die immer komplexer werdende Elektronik haben zur Folge, dass in naher Zukunft die führenden Anbieter, die über das breiteste Servicenetz verfügen, weiter an Bedeutung gewinnen werden.

Stapler-Weltmarkt: Europa an der Spitze

Aufgrund der vorliegenden Zahlen liegt Europa im Jahr 2003 mit insgesamt 261000 verkauften Staplern und einer Zunahme von 3,3% an der Spitze der Weltrangliste. Damit wurden rund 43% aller Stapler in Europa abgesetzt. Auf den Rängen 2 und 3 folgen Amerika mit knapp 170000 Verkäufen und einer Zunahme von über 6% sowie Asien mit über 151000 verkauften Geräten und einem Plus von rund 11%. Auf die Regionen Afrika und Ozeanien entfallen total rund 22000 verkaufte Stapler. Weltweit wurden im vergangenen Jahr rund 603000 Stapler abgesetzt, was einer Zunahme gegenüber 2002 von rund 7% entspricht. (kb)

Einfuhr von Elektrostaplern in die Schweiz

O3 O2 Marke Anzahl Fahrzeuge Wert (in Mio Fr. )

2003 2002 in % 2003 2002

1 1 Jungheinrich 1543 1317 17.2 27.393 20.296

2 2 Linde 684 514 33.1 11.031 9.112

3 3 Stöcklin 355 384 7.6 6 800 7.650

4 4 Still 307 337 8.9 5.833 6.268

5 6 B.T. 202 167 21.0 2.659 2.061

6 5 Yale 182 178 2.2 2.406 2.389

7 8 OM 114 63 81.0 1.484 0.640

8 9 Toyota 88 61 44.3 1.239 1.132

9 7 Hyster 70 71 1.4 1.089 1.238

10 20 Incab 65 18 261.1 0.051 0.064

11 14 Armanni 40 38 5.3 0.206 0.194

12 12 Caterpillar 28 43 34.9 0.515 0.848

13 15 Komatsu 27 33 18.2 0.332 0.502

14 19 OMG 27 20 35.0 0.322 0.181

15 10 Sichelschmidt 23 49 53.1 0.284 0.526

16 13 Lifter 21 40 47.5 0.098 0.207

17 16 Clark 14 33 57.6 0.239 0.680

18 17 Steinbock 13 30 56.7 0.055 0.872

19 18 Kaiser & Kraft 6 21 71.4 0.014 0.061

20 11 Fiat 5 46 89.1 0.043 0.639

Total Elektrostapler 3981 3494 13.9 65.827 58.007

Total thermische Stapler 1227 1431 14.3 38.077 35.753

Gesamtmarkt Schweiz 5208 4925 5.7 103.904 93.760



Quelle: Oberzolldirektion

Einfuhr thermisch angetriebener Stapler in die Schweiz

O3 O2 Marke Anzahl Fahrzeuge Wert (in Mio Fr.)

2003 2002 in % 2003 2002

1 1 Linde 285 235 21.3 8.187 6.219

2 6 Jungheinrich 84 74 13.5 2.671 1.840

3 9 Manitou 82 67 22.4 6.033 5.070

4 2 Toyota 77 134 42.5 1.650 2.431

5 3 Still 52 130 60.0 1.175 2.038

6 11 TCM 51 49 4.1 0.882 0.770

7 12 Mitsubishi 51 46 10.9 0.485 0.396

8 5 Hyster 50 80 37.5 1.141 1.438

9 13 Yale 49 45 8.9 1.532 1.466

10 7 Caterpillar 45 73 38.4 1.473 2.232

11 10 Daewoo 45 64 29.7 0.981 1.313

12 14 Clark 41 38 7.9 0.907 0.860

13 4 Komatsu 37 99 62.6 0.425 0.546

14 OM 32 0.640

15 8 Nissan 31 68 54.4 0.482 0.980

Total Markt 1227 1431 14.3 38.077 35.753