Neue Läden und der Ausbau des Onlinegeschäfts haben bei Europas zweitgrösster Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) im vergangenen Jahr das Wachstum angekurbelt. Der Gewinn stieg im Geschäftsjahr 2013/14 (Ende November) so stark wie seit 2007 nicht mehr. Der Umsatz legte zweistellig zu. Auch 2015 soll die Expansion weiter gehen, wie H&M am Mittwoch mitteilte. Rund 400 neue Filialen seien geplant. Sorgen bereitet dem Konzern allerdings der derzeit starke US-Dollar. Dieser macht die Warenbeschaffung für das schwedische Unternehmen teurer.

Die Aktie verlor am Mittwoch in Stockholm zuletzt 1,5 Prozent. Analysten sprachen von gemischt ausgefallenen Zahlen. Die von H&M vorgeschlagene Dividende von 9,75 Kronen je Aktie sei niedriger als erwartet, schrieben die Experten des US-Analysehaus Bernstein. Auch das operative Ergebnis hätten sie höher erwartet, dafür sei der Nettogewinn unerwartet stark gestiegen.

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Starkes Schlussquartal

Befeuert von einem starken Schlussquartal legte dieser im Gesamtjahr um 17 Prozent auf knapp 20 Milliarden schwedische Kronen (2,2 Mrd Euro) zu. Der Umsatz ohne Mehrwertsteuer verbesserte sich um 18 Prozent auf 151 Milliarden Kronen. Operativ verdiente H&M mit 26 Milliarden Kronen ein Sechstel mehr als im Vorjahr. 2014 sei ein gutes Jahr für H&M gewesen, sagte Vorstandschef Karl-Johan Persson. Auch der Start ins neue Jahr sei geglückt. Dezember und Januar hätten beide starke Umsätze gezeigt.

Starke Konkurrenz

H&M steht unter Druck, sich wegen der erstarkenden Konkurrenz ständig neu zu erfinden. Neben dem spanischen Rivalen Inditex, der mit den Marken Zara, Bershka sowie Pull&Bear um eine ähnliche Zielgruppe buhlt, oder dem britischen Onlinehändler Asos, heizt jetzt die irische Billigkette Primark den Kampf um günstige Mode neu an. Im vergangenen Jahr hatte H&M mit eigenen Sport-Kollektionen angefangen, davor war der Konzern bereits im Markt für Heimtextilien umtriebig. In diesem Jahr will H&M in den Kosmetikmarkt einsteigen. Die ersten 900 Läden sollen ab Herbst eigene Schönheitsprodukte anbieten.

Internetgeschäft soll wachsen

Parallel dazu baut H&M sein Internetgeschäft aus. 2015 will der Konzern in neun weiteren Ländern online gehen. Das Gros der neuen Filialen soll in bereits bestehenden Märkten entstehen, vor allem in China, den USA aber auch in Deutschland. Aber auch einige neue Regionen wie Taiwan, Peru, Südafrika oder Indien sollen hinzukommen. Ende November betrieb H&M 3511 Filialen in 55 Ländern. Zum Konzern gehören neben der Hausmarke H&M auch andere Labels wie zum Beispiel COS, Monki oder & Other Stories.

(awp/ccr)