Auch am Schweizer Finanzplatz waren dubiose Geschäftspraktiken über Jahre keine Ausnahme: Ein früherer UBS-Banker hat nun erzählt, wie die Bank jahrelang über Panama-Firmen Kunden half, Gelder vor dem Fiskus zu verstecken. «Mein UBS-Team hat für Kunden Hunderte, wenn nicht Tausende Briefkastenfirmen in Panama gekauft», zitiert der «Sonntagsblick» einen ehemaligen UBS-Banker. «Sicher 90 Prozent der Kunden ging es einzig darum, Vermögen vor dem Fiskus zu verbergen.»

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Jedoch nicht in Panama, sondern am Zürichsee kaufte die UBS laut der Zeitung. «Wir kauften bei Panazur», so der UBS-Banker, bei einer 1980 in Zürich gegründeten Finanzkanzlei. Der Gründer amtete einst als Generalkonsul Panamas in Zürich und Vaduz. «Panazur steht für die Verbindung aus Panama und Zurich», wirbt die Website der Firma. Sie vereine «das Beste aus zwei Welten: Rechtsgebilde aus Panama und schweizerische Qualitätsdienstleistungen».

2010 entschied die UBS, Zusammenarbeit zu beenden

Der heutige CEO von Panazur nimmt dazu nicht Stellung. «Wir halten aber fest, dass wir in der Schweiz reguliert sind und uns stets an die geltenden Gesetze gehalten haben», sagte er zu der Zeitung. Ein Ex-UBS-Banker erzählt: Kunden – «viele Deutsche, aber auch Amerikaner, ein paar wenige Schweizer» – suchten nach einer Lösung, «die sie sowohl durch das Bankgeheimnis in der Schweiz schützte, aber ihnen Steuern sparte».

Für die Bank war es laut dem Medienbericht ein gutes Geschäft: Panazur verlangte von der UBS rund 1000 Franken für eine Panama-Firma. Kunden aber bezahlten der UBS 4000 Franken. Für den jährlichen Betrieb verrechnete die UBS 4000 Franken. An Panazur zahlte sie 1000 Franken.

Aussagen ehemaliger Mitarbeiter kommentiere die UBS nicht, so eine Sprecherin zum «Sonntagsblick». «Fakt ist, dass wir 2010 als eine der ersten Banken proaktiv entschieden haben, die Zusammenarbeit mit solchen Anbietern zu beenden», bestätigt sie indirekt das Geschäft mit Panazur.

(moh)