Schlechtes Wetter hat den US-Kunden nach Darstellung von Harley Davidson die Lust am Kauf eines neuen Motorrads verdorben. Im zweiten Quartal setzten die Händler auf dem wichtigen Heimatmarkt 58'200 Maschinen ab und damit genauso viele wie im Vorjahreszeitraum. Auch ausserhalb der Grenzen stagnierten die Verkäufe und zwar bei 32'000 Maschinen, wie der Hersteller aus Milwaukee am Dienstag mitteilte. Die Anleger waren enttäuscht; die Aktie fiel um sechs Prozent.

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Comeback in den vergangenen Jahren

Stillstand ist ungewöhnlich für Harley Davidson. Die Kultmarke hat in den vergangenen Jahren ein Comeback gefeiert, nachdem sie hart von der Wirtschaftskrise getroffen worden war. «Die US-Verkäufe von Harley-Davidson lagen im zweiten Quartal unter den Erwartungen», räumte Firmenchef Keith Wandell ein. Auch ein Modellwechsel habe zur Zurückhaltung der Kunden beigetragen. Angesichts dessen reduzierte er die Prognose für die Auslieferungen im Gesamtjahr von maximal 284'000 auf maximal 275'000 Maschinen.

«Nachfragetrends nach wie vor intakt»

Rein wirtschaftlich geht es Harley Davidson allerdings weiter gut. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,0 Milliarden US-Dollar (1,5 Millarden Euro) und damit zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn verbesserte sich um 30 Prozent auf unterm Strich 354 Millionen Dollar. Die grundsätzlichen Nachfragetrends seien weiterhin intakt, versicherte Wandell.

Neuaufstellung und geringere Kosten

Der Manager hatte Harley Davidson neues Leben eingehaucht, nachdem der Hersteller in den Krisenjahren 2009/2010 um sein Fortbestehen kämpfen musste. Wandell gab die Marken MV Agusta und Buell auf, strich Tausende Jobs und modernisierte die Produktion. Heute profitiert der Hersteller von seiner Neuaufstellung, insbesondere von den niedrigeren Kosten.

(awp/ccr)