Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) nahm indes um 1,4 Prozent auf 163 Millionen Franken ab. Unter dem Strich sank der Reingewinn auf 21 Millionen Franken, wie Sunrise am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Im Vorjahr hatte der Konzern noch 26 Millionen Franken Nettogewinn erzielt.
Den Dämpfer wegen der Corona-Bekämpfungsmassnahmen, als ab Mitte März viele Shops von Sunrise geschlossen waren und die Roamingeinnahmen fielen, konnte Sunrise durch das Kundenwachstum ausgleichen. Im zweiten Quartal hat das Unternehmen 34'300 Neukunden für Handyabos gewonnen. Das sind etwas mehr als im Vorquartal. Man habe über Online und Fernverkäufe die Kundenzahl steigern können, hiess es.
Beim Prepaid sanken die Kundenzahlen indes, weil die Kunden weiter zu Abos wechseln. Zudem schlug durch, dass wegen der Pandemie massiv weniger Touristen kamen und die Läden vorübergehend geschlossen waren. Auch beim Internet und TV konnte Sunrise mehr Kunden anlocken.
Gewinnerwartungen getroffen
Mit den Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz übertroffen und bei den Gewinnzahlen erreicht. Analysten hatten im Schnitt gemäss der Nachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 441 Millionen Franken und einem bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) von 163 Millionen Franken gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie 21 Millionen Franken vorhergesagt.
Für das Gesamtjahr 2020 erwartet Sunrise weiterhin einen Umsatz zwischen 1,84 und 1,88 Milliarden Franken, nachdem das Unternehmen im Mai das Umsatzziel um 35 Millionen Franken gesenkt hatte. Der bereinigte EBITDA dürfte zwischen 675 und 690 Millionen Franken erreichen.
Bei den Investitionen werden weiterhin 410 bis 450 Millionen in Aussicht gestellt. Sollten die Ziele erreicht werden, will Sunrise für das Gesamtjahr voraussichtlich eine Dividende von 4,55 bis 4,65 Franken pro Aktie zahlen. Für das Vorjahr 2019 hatte die Dividende 4,40 Franken betragen.
Allerdings macht Sunrise einen Vorbehalt. Wenn das Kaufangebot von UPC-Besitzerin Liberty Global für Sunrise für 6,8 Milliarden Franken erfolgreich ist, wollen die Briten die Sunrise-Aktien von der Schweizer Börse dekotieren. "Vor diesem Hintergrund möchte Sunrise die Aktionäre auf mögliche zukünftige Änderungen der gegenwärtigen Dividendenpolitik aufmerksam machen", hiess es.
Die Angebotsfrist von 20 Börsentagen wird voraussichtlich am 11. September beginnen und am 8. Oktober um 16:00 Uhr enden, wie aus dem gleichentags publiziertem öffentlichen Kaufangebot hervorgeht.
(tdr)
Die geplante Übernahme von Sunrise durch UPC wird die Konkurrenten Geschäft kosten. Mehr dazu hier.