Ein Systemabsturz am Sonntagabend 28. Oktober bei Ricardo.ch hat dazu geführt, dass viele Kundinnen und Kunden Geld verloren haben, bei Ricardo.ch sprach man von einem «Super-Gau». Denn bei über einem Drittel der Angebote konnte nicht mehr mitgeboten werden.

Doch die Auktionsplattform wollte den Schaden auf die Kundschaft abschieben. Das ergaben Recherchen der Konsumentensendung «Espresso» von DRS 1.

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Abgebrochener Autoverkauf

Ein Kunde meldete sich beim Konsumentenmagazin «Espresso» und meldete einen Schaden von über 1000 Franken. Bei der Person war der vermutete Schaden deshalb so gross, weil die Person ein Auto verkaufen wollte und in der entscheidenden Phase niemand mehr mitbieten konnte.

Bei Ricardo.ch teilte man den Geschädigten zuerst mit, es sei ein rechtsgültiger Kaufvertrag zustande gekommen. Die AGBs von Ricardo.ch waren einseitig nachteilig zu Lasten der Kunden. Damit könnte sich Ricardo.ch Ärger mit dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) einhandeln. Denn: Seit April diesen Jahres wurde es verschärft - solche Klauseln sind seither einfacher anfechtbar.

Piraterie-Bekämpfung in der ersten Liga

Erstaunlich ist, dass bei Ricardo.ch die Änderung des UWG bisher offenbar nicht richtig angeschaut wurde. Die Firma ist mitnichten als unseriös bekannt - sie war zum Beispiel das erste Auktionshaus im deutschsprachigen Raum, das die postalische Identifizierung der Teilnehmer einführte. Und auch bei der Piraterie-Bekämpfung spielt man in der ersten Liga.

Eine offizielle Pressemitteilung zum Vorfall sucht man aber bis heute auf der Webseite vergebens.

Nun richtete Ricardo.ch eine Hotline für Betroffene ein und ändert die Bestimmungen, die Firma räumte gegenüber Espresso Versäumnisse ein. Der Kaufvertrag sei nun zum Teil doch nicht gültig, teilte Ricardo.ch-Mediensprecherin Barbara Zimmermann gegenüber DRS 1 mit. Wer sich vom Systemabsturz betroffen fühlt, solle sich bei Ricardo.ch melden.

(chb/tke/vst)