Der Uhrenkonzern Swatch verlegt die Montage von Armbändern an seine Uhren von Taverne im Kanton Tessine nach Biel. Dazu erwarb der Konzern das Gebäude der konkursiten Solartechnikfirma Sputnik. In Biel entstehen so rund 160 neue Arbeitsplätze.
Entlassungen im Tessin wird es aufgrund der Verlagerung allerdings keine geben. Die Swatch-Tochter Distico platzte im Tessin aus allen Nähten, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Ein seit 2010 geplanter Neubau hätte im laufenden Jahr die Baubewilligung erhalten sollen, wäre aber bestenfalls 2019 bezugsbereit gewesen.
Darum ergriff Swatch nun die Gelegenheit, für die Tessiner Tochter das Sputnik-Gebäude in Biel zu erwerben. Dieses bietet eine perfekte Alternative zum Neubau in Taverne, wie Swatch schreibt. Die Nutzfläche ist sogar grösser als im einst geplanten Neubau im Tessin.
Ersatzarbeitsplätze im Tessin
Jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tessin, die nicht nach Biel umziehen können, erhalten bei anderen Swatch-Töchtern im Südkanton neue Stellen. Swatch betreibt dort die Montage-Töchter Assemti, The Swatch Group Assembly oder Diantus Watch.
So kommt es zu keinen Entlassungen. Kündigungen entsprächen nicht der Firmenphilosophie, sagte Mediensprecher Bastien Buss auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die 160 neuen Stellen in Biel stellten zudem einen leichten Ausbau des gegenwärtigen Personalbestands bei Distico dar.
Mit der Verlegung der Armband-Montage baut Swatch die Aktivitäten am Konzernsitz in Biel weiter aus. Der Gemeinderat der Stadt Biel unterzeichnete am Mittwoch dazu unter anderem den Kaufvertrag für den ehemaligen Sputnik-Standort.
Buchgewinn für Biel
Distico bezahlt 400 Franken pro Quadratmeter. Das ergibt für die in Finanznöten steckende Stadt einen Buchgewinn von 5 Millionen Franken. Die Stadt Biel war laut einer Mitteilung mit Blick auf das heute leer stehende Sputnik-Gebäude auf die Swatch Group zugegangen.
Die Pleite der Solartechnikfirma Sputnik Engineering im November letzten Jahres hatte in Biel den Verlust von 175 Arbeitsplätzen zur Folge. Insgesamt kostete der Konkurs 271 Mitarbeitenden die Stelle. Sie waren neben Biel auf zehn Tochtergesellschaften in Europa, den USA, Südamerika und Australien verteilt.
(sda/ccr)