Swiss Life hat im ersten Halbjahr 2011 einen Reingewinn von 403 Millionen Franken erwirtschaftet. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 (269 Millionen Franken), geht zum Teil aber auf die Auflösung von 89 Millionen Franken Reserven für nicht zu bezahlende Steuern zurück, wie der Lebensversicherungskonzern bekannt gab. Den Betriebsgewinn steigerte die Gruppe um 9 Prozent auf 452 Millionen Franken.
Konzernchef Bruno Pfister führt das gute Ergebnis aber vor allem auf das Effizienz- und Sparprogramm zurück, das Swiss Life 2009 lanciert hatte. Auch die Erneuerung der Produktepalette zeige Wirkung. Dem Konzern gelinge es, sich im «garstigen Marktumfeld» mit niedrigen Zinsen und der Währungskrise zu behaupten, so Pfister.
Bei der Prämienentwicklung des Branchenschwergewichts (Aktienkurs Swiss Life) zeigten sich deutlich die Folgen des starken Frankens in den ausländischen Märkten, von denen Frankreich und Deutschland die wichtigsten sind. Die Gruppe weist ein Prämienvolumen von 10,10 Milliarden Franken aus. Im Vorjahr waren es noch 12,24 Milliarden gewesen.
Starker Heimatmarkt Schweiz
Deutlich gesunken sind auch die Einnahmen aus dem Segment International, wo unter anderem das Mantelgeschäft mit reichen Privatkunden im Ausland angesiedelt ist. Mit diesem Geschäft hatte Swiss Life vor dem Hintergrund der italienischen Steueramnestie 2009/2010 viel Kundenvermögen eingesammelt, allerdings schwanken dort die Einnahmen von Quartal zu Quartal sehr.
Im hart umkämpften Heimmarkt Schweiz konnte der Konzern hingegen kräftig zulegen: Die verbuchten Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltenen Einlagen stiegen um elf Prozent auf 5,86 Milliarden Franken. Anfang Jahr hat Swiss Life das relativ kleine Geschäft mit der beruflichen Vorsorge des Konkurrenten Nationale Suisse übernommen.
Der Finanzproduktevertrieb AWD, den Swiss Life 2008 gekauft hatte, verbesserte sein Segmentergebnis innerhalb der Swiss-Life-Gruppe von 15 auf 16 Millionen Franken. Das vom schillernden Unternehmer Carsten Maschmeyer geschaffene Unternehmen schrieb unter der Swiss-Life-Ägide längere Zeit rote Zahlen.
(tno/sda)
Korrektur: Nachdem die Nachrichtenagentur sda zuerst berichtet hatte, Swiss Life hätte den Gewinn verdoppelt, war dies auch in diesem Artikel zu lesen. Tatsächlich beträgt die Steigerung lediglich rund 50 Prozent. Wir entschuldigen uns für den Fehler und haben ihn korrigiert.