China Pacific Insurance befindet sich laut unterrichteten Kreisen in Gesprächen über eine Beteiligung an der Swiss Re. Der Umfang: mindestens 2 Milliarden Dollar. Damit soll das Engagement bei ausländischen Partnern ausgebaut werden.
Auf der anderen Seite würde Swiss Re 500 Millionen bis 1 Milliarde Dollar in eine Minderheitsbeteiligung an China Pacific stecken. Dies meldet «Bloomberg» auf informierte Personen, die wegen der Vertraulichkeit der Sache anonym bleiben wollten.
Die Gespräche befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium und eine Einigung könnte bald erreicht werden. Swiss Re bestätigte inzwischen, dass eine Beteiligung am chinesischen Assekuranz-Konzern geprüft werde («it has been exploring a potential investment opportunity in a possible primary offering of CPIC's securities»).
Swiss Re setzt auf Mittelstand in China
Mit einer 2-Milliarden-Beteiligung würde CPIC rund 5 bis 6 Prozent an SwissRe übernehmen. Der Konzern mit Sitz in Shanghai ist der zweitgrösste Sachversicherer und der drittgrösste Lebensversicherer in China; auch ist er im Rückversicherungs-Geschäft tätig. Öffentliche Institutionen – darunter die Regierung in Peking und die Stadt Shanghai – halten gut 40 Prozent des Unternehmens. Die Aktien sind in Shanghai und Hongkong kotiert. China Pacific hatte im September angekündigt, dass an der Londoner Börse sogenannte Global Depository Receipts ausgegeben werden sollen. Für internationale Investoren wäre das eine Möglichkeit, sich an dem Unternehmen zu beteiligen.
Swiss Re ist seit 1995 mit Niederlassungen in China präsent und bestrebt, seine Präsenz im Reich der Mitte auszubauen. Der Rückversicherer aus Zürich setzt angesichts der wachsenden Mittelschicht in China auf eine zunehmende Nachfrage nach Versicherungen. Die Gesellschaft sagte im Mai, dass sie weiterhin einen Ankerinvestor begrüssen würde, nachdem die SoftBank Group Corp. des japanischen Milliardärs Masayoshi-Sohn Gespräche über den Erwerb einer Beteiligung beendete hatte.
Swiss Re erklärte in der Mitteilung allerdings auch, dass es keine Pläne gebe, neue Aktien auszugeben oder einem Investor Aktien aus dem Eigenbestand zur Verfügung zu stellen.
(bloomberg/AWP/gku/rap)