Wie weit ist die Investorensuche? 
Alvaro Oliveira: Wir haben vor zwei Wochen angefangen und rund zwei Millionen Dollar Startkapital zusammen. Es stammt von uns vier Gründern und «friends and family». Zudem sind wir mit institutionellen und privaten Investoren im Gespräch.

Wie bitte, wer investiert freiwillig in ein Airline-Projekt?
Die Friedhöfe sind voll von toten Fluglinien! Ich glaube, da herrscht bei vielen ein Missverständnis. Vor allem die alten, etablierten Airlines haben Mühe, aber Lowcoster wie Ryanair sind sehr profitabel.

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Aber Sie wollen Lowcost auf der Langstrecke machen, wie Norwegian. Ein ganz anderes Geschäft. Norwegian steht zum Verkauf.
Was stimmt: Es gibt hier keine echte Benchmark. Wir haben vor, die Vorteile von Kurzstrecken-Lowcostern wie Ryanair oder EasyJet direkt auf die Langstrecke zu übertragen.

Wie das?
Unsere Flieger sollen täglich 15 Stunden in der Luft sein. Wir werden uns an günstigen Airports in attraktiven Nischenmärkten positionieren und die Tickets direkt übers Internet verkaufen. Unsere Kosten werden 30 Prozent unter denen etablierter Langstreckenairlines liegen.

Alvaro Oliveira, co-founder of the airline Swiss Skies, poses during a press conference about the launch of the new airline "Swiss Skies" in Basel, Switzerland, on Friday, September 14, 2018. (KEYSTONE/Alexandra Wey)

Alvaro Oliveira ist Initiator und Mitgründer von «Swiss Skies». Der Schweizer (51) ist Pilot, lebt im Tessin und leitete den Flugbetrieb von diversen Airlines, etwa Brasiliens Azul.

Quelle: © KEYSTONE / ALEXANDRA WEY

Sie haben eine Pressekonferenz gegeben, ohne Investoren nennen zu können. Als Bitte um Kapital?
Nein, wir hatten uns vorher schon via «Financial Times» der Finanzcommunity präsentiert. Die Veranstaltung in Basel haben wir wegen der vielen Reaktionen aus der Schweiz angesetzt.

Innert drei Jahren wollen Sie profitabel sein, in fünf Jahren 38 Flugzeuge betreiben. Hochfliegende Pläne. 
Wir müssen vor allem die Kosten im Griff haben, unser Businessplan ist sehr fein ausgearbeitet: Wir kalkulieren für unsere Flüge am Anfang vorsichtig mit einer Auslastung von 68 Prozent. Auch Preiskämpfe von etablierten Konkurrenten wie Swiss haben wir einberechnet.

Wie soll das Ganze funktionieren? 
Wir diversifizieren: Wir werden nicht nur von Basel aus starten, sondern planen vier weitere Basen in Europa in guten Nischenmärkten, wo es bisher keine Langstrecken gibt. Wir werden Ziele für Urlaubsflieger und Geschäftsreisende bedienen und vorne in der Kabine auch Liegesitze einbauen. Und wenn die Nachfrage über dem Atlantik saisonbedingt schwächer ist, könnten wir Urlauber mit Zwischenstopps bis nach Australien fliegen.