Die Inszenierung auf den Tramplakaten in Zürich ist perfekt: Die beiden Chefinnen der Dentalkette Swiss Smile, Haleh und Golnar Abivardi, beugen sich im weissen Kittel über einen Patienten und hantieren in der Mundhöhle. Dazu die Zeile: «Shopville: 365 Tage geöffnet».

Dass die Läden, auch die Swiss-Smile-Filiale im Shopville, täglich offen sind, trifft zu. Etwas weniger, dass die Abivardi-Schwestern noch am Bohrset hantieren. Seit Jahren wirken sie nur noch im Backoffice. Unterbeschäftigt sind die beiden Gründerinnen und Mehrheitsaktionärinnen deshalb nicht. Derzeit sind sie oft in Moskau, wo im Spätsommer eine Swiss-Smile-Klinik eröffnet wird, allerdings nur als Franchise, ohne finanzielle Beteiligung. Es bestünde die Option zum Joint Venture bis zu 50/50, meint VR-Präsidentin Haleh Abivardi.

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Die vorsichtigere Gangart ist die Folge der gescheiterten Expansion nach London; sie brachte die Dental-Gruppe nach Millionenverlusten in Schieflage. Auch im Aktionariat und im VR wird adjustiert: Thomas Matter, Chef der Matter Group, tritt aus dem VR aus und verkauft sein 25-Prozent-Paket an Verium, eine Beratungsfirma von Familiy Offices unter Ex-Capvis-Chef Alexander Krebs. Dieser wird in den VR einziehen, ebenso Heliane Canepa, die auch Aktionärin wird. Krebs setzt auf Langfristigkeit und Wachstum: «Damit eine attraktive Wertsteigerung für unternehmerische Investoren ermöglicht wird.»

Neuer VR, neue Aktionäre. Und neuer Ärger: Mit zwei ehemaligen Klinikleitern steht man wegen Lohnforderungen vor Friedensrichter und Gericht. Ein Architekt musste finanzielle Ansprüche kürzlich vor einem Gericht in Winterthur durchsetzen. Kommentar Abivardis: «Es konnte ein Vergleich gefunden werden.»