Die Dental Bern 2012, die grösste Zahnmedizinmesse der Schweiz, begann kürzlich ohne die angekündigte Ansprache der zwei Swiss-Smile-Gründerinnen Haleh und Golnar Abivardi. Auch das «gemeinsame feierliche Durchschneiden des Bandes» zur Messe-Eröffnung musste ohne die schillernden Zahnarztschwestern aus Zürich vonstattengehen. Eine Woche vor Messe-Eröffnung war das Duo ausgeladen worden.
Die Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft (SSO), die an der Dental Bern ihren Kongress abhält und als Messepartner auftritt, hatte ultimativ deren Rückzug gefordert. Der andere Messepartner – er ist geschäftlich mit Swiss Smile verbunden – hatte die beiden eigenmächtig als Speaker aufgeboten. Dieser Alleingang stiess dem SSO sauer auf; Zahnärzte sollen gar mit Boykott gedroht haben.
Gerätselt wird in der Branche seit längerem, wie es um die Gruppe steht. Revisionsberichte, welche BILANZ nach dem letzten Artikel (siehe BILANZ 11/2012) einsehen konnte, zeichnen ein Kontrastbild zum zelebrierten Glamour. 2011 sank der Umsatz auf 15,99 Millionen Franken. Gegen aussen aber werden entweder «rund 20 Millionen» oder gar «rund 21,5 Millionen» verbreitet.
Erklärung der Millionenabweichung: Man zähle auch die Umsätze der beiden ausländischen Swiss-Smile-Kliniken dazu. Bloss gehören diese weder den Abivardis noch der Swiss-Smile-Gruppe. Für 2012 sind – ernsthaft – 25 Millionen angepeilt. Haleh Abivardi: «Wir liegen im Moment auf Kurs.»
Dieser Tage wird die Klinikkette mit vier Millionen Franken rekapitalisiert.