Abermals muss Swiss Flüge absagen, betroffen sind Reisen in den Monaten August bis Oktober. Eine Swiss-Sprecherin bestätigte Informationen von blick.ch. Die Swiss hatte bereits Anfang Juni angekündigt, wegen Personalmangels von den 18'500 geplanten Flügen im Juli und August 2 Prozent zu streichen. Das wären 370 Flüge. Auch im Frühjahr waren Verbindungen gestrichen worden.
«Weitere Streichungen sind in den kommenden Monaten aufgrund des Ressourcenengpasses und der operationellen Herausforderungen in der gesamten Airline-Branche leider nicht zu vermeiden», sagte die Unternehmenssprecherin weiter. Die Flugstreichungen würden sich weiterhin im einstelligen Prozentbereich des geplanten Flugangebots bewegen.
Wegen des drohenden Flughafen-Chaos während der Sommer-Hauptreisezeit plant die deutsche Regierung die befristete Anstellung tausender ausländischer Hilfskräfte an Flughäfen. Ziel sei es, eine vierstellige Zahl an Fachkräften aus der Türkei nach Deutschland zu holen.
«Die Bundesregierung plant, die Einreise von dringend benötigtem Personal aus dem Ausland für eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland zu ermöglichen», kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil in der «Bild am Sonntag» an.
Nach Angaben aus Regierungskreisen soll eine vierstellige Zahl von Fachkräften bestenfalls schon von Juli an für einige Monate in Deutschland aushelfen. Im Gespräch sind nach Branchenangaben rund 2000 Beschäftigte, unter anderem aus der Türkei. (SDA)
Das genaue Ausmass, und welche Strecken von Streichungen betroffen sein werden, war zunächst offen. Sobald die Auswirkungen klar seien, würden die Fluggäste und Partner aktiv informiert, sagte die Swiss-Sprecherin. Es würden automatische Umbuchungen vorgenommen oder individuelle Lösungen gesucht.
In der Kabine und am Boden: Überall fehlen Mitarbeiter
Die gesamte Luftfahrtbranche insbesondere in Europa leidet aktuell unter Engpässen und Personalmangel – von der Passagierkontrolle über die Flugzeugabfertigung bis hin zu den Flugbegleitern. Es fehlen Mitarbeiter, die sich in der zweijährigen Pandemie andere Jobs gesucht haben.
Der deutsche Swiss-Mutterkonzern Lufthansa erwartet erst im nächsten Jahr eine Normalisierung des Flugbetriebs. Zahlreiche Fluggesellschaften hatten Flugstreichungen angekündigt. Sie versuchten dabei, die klassischen Urlaubsstrecken von den Kürzungen weitgehend auszunehmen.
Massive Flugausfälle, steigende Ticketpreise, Frust bei den Kunden: Warum stecken Fluggesellschaften noch immer in der Krise?
Lufthansa: Normalisierung des Flugbetriebs erst 2023
tim/SDA
3 Kommentare
Natürlich wird nur von Mitarbeitern gesprochen, die in der Pandemie einen sicherern Job suchten... was ist mit den von Swiss Entlassenen?! Schon vergessen?? Dieses Problem ist somit hausgemacht und ein Management Fehler. Punkt.
Die Swiss hat doch auf Teufel komm raus Ticket verkauft, obwohl schon lange klar war , dass sie so viele Flüge gar nicht durch führen können. Mit dem Geld der zukünftigen Passagiere haben sie dann die Schulden beim Bund zurück bezahlt und sich damit von Auflagen befreit. z.B. Bonuszahlungen oder Transferzahlungen an Lufthansa. Nun sind die Passagiere die leidtragenden. Wie lange so eine nach mir die Sintflut Politik noch aufgeht, wird die Zukunft weisen.
Hätte Swiss nicht so viele Angestellte entlassen, weil sie sich nicht gratis für eine experimentelle Gentherapie zur Verfügung stellen wollte... könnten die Flüge ausgeführt werden. Selber schuld!