Die Swiss heisst ein Treffen zwischen ihrem Chef und dem Präsidenten der Pilotengewerkschaft gut. Die Gewerkschaft Aeropers hatte ein solches vor zwei Tagen gefordert als Gegenvorschlag zum abgelehnten Schlichtungsverfahren.
Dafür fordert die Airline aber, dass die Piloten bis Ende Oktober nicht streiken. Die Airline begrüsse den Vorschlag für weitere Verhandlungstermine, heisst es in einer internen Mitarbeiterinformation der Swiss vom Donnerstagmorgen, die der Nachrichtenagentur AWP vorliegt. Die Swiss habe dem Vorstand von Aeropers drei Termine mit ihrem CEO Dieter Vranckx und dem operationellen Chef Oliver Buchhofer in der kommenden Woche angeboten.
Um die Verhandlungen weiterzuführen, sei es jedoch "zwingende Voraussetzung, eine Friedenspflicht bis 31. Oktober 2022 zu vereinbaren", so das Schreiben weiter. Die von Aeropers initiierte Abstimmung über eine Arbeitsniederlegung und die damit verbundene Streikandrohung verunmöglichten eine konstruktive Lösungsfindung am Verhandlungstisch, so die Swiss.
Aeropers hat wie bereits bekannt eine Abstimmung lanciert über einen Streik. Diese dauert noch bis am 16. Oktober. Sollten sich die Piloten bei der Abstimmung für Arbeitskampfmassnahmen entscheiden, droht ab dem 17. Oktober ein Streik.
Piloten entscheiden am Freitag
Die Piloten hatten jedoch mehrfach betont, dass sie eine Lösung am Verhandlungstisch bevorzugen würden. Ob sie auf den nun von der Swiss vorgeschlagenen Deal eingehen, ist allerdings noch nicht klar. Der Aeropers-Sprecher Thomas Steffen bestätigte auf Anfrage von AWP den Eingang der Terminvorschläge. Dass die Airline diese aber an Bedingungen knüpfe, sei "in der ersten Betrachtung enttäuschend", so Steffen.
Die Gewerkschaft werde ihre Mitglieder am (heutigen) Donnerstag vor dem geplanten Protestmarsch in Kloten über den Vorschlag informieren. Am (morgigen) Freitag werde dann der Vorstand entscheiden, ob darauf eingegangen werde, sagte Steffen.
Bei dem Streit zwischen der Swiss und ihren Piloten geht es um den GAV. Die Swiss hatte den GAV mit den Piloten im Februar 2021 auf Ende März 2022 gekündigt. Im Herbst 2021 startete sie in Verhandlungen mit den Piloten, welche jedoch mit den bis dato gemachten Angeboten ihrer Arbeitgeberin nicht zufrieden sind. Die Piloten kritisieren, der GAV würde ihre Arbeitsbedingungen nachhaltig verschlechtern.
(SDA)