Die Swisscom ist von der Coronakrise bisher nur leicht gestreift worden. Der grösste Schweizer Telekomkonzern hat in den ersten neun Monaten nur etwas weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Die italienische Tochter Fastweb konnte weiter zulegen.

Insgesamt erzielte die Swisscom von Januar bis September einen Umsatz von 8,20 Milliarden Franken. Das sind 3 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie der Schweizer Branchenprimus am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) blieb mit 3,36 Milliarden Franken praktisch stabil (-0,1 Prozent).

Unter dem Strich erzielte die Swisscom einen Reingewinn von 1,17 Milliarden Franken. Das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Markterwartungen übertroffen

Mit den Zahlen hat die Swisscom die Markterwartungen übertroffen. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 8,14 Milliarden und einem EBITDA von 3,3 Milliarden gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie 1,1 Milliarden Franken prognostiziert.

Auch wenn die Corona-Pandemie den Branchenprimus zwar viel weniger hart erwischt hat als andere Unternehmen, machte sie sich dennoch in den Zahlen bemerkbar. «Der hohe Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19 drückten auf den Umsatz im Schweizer Kerngeschäft. Diesen Rückgang konnten wir jedoch dank verbesserter Effizienz grösstenteils auffangen», erklärte Konzernchef Urs Schaeppi.

So brachen die Roamingeinnahmen wegen den vielen Reisebeschränkungen ein. Der Konzernumsatz schrumpfte um 226 Millionen Franken. Rund ein Drittel davon (73 Millionen) entfällt auf Roaming, wie die Swisscom schrieb. Der Rest sei vor allem mit dem Preisdruck und den Auswirkungen der Pandemie zu begründen.

Ausblick bestätigt

Beim Umsatz hat sich das Muster der Vergangenheit fortgesetzt: Die Swisscom erodiert in der Schweiz und wächst in Italien. Der Umsatz bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb wuchs trotz der Coronakrise um 5,7 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro. Der EBITDA stieg um 4,6 Prozent auf 568 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr 2020 bestätigt das Swisscom-Management seinen bisherigen Ausblick. Die Gruppe peilt im Gesamtjahr wegen Corona einen Umsatz von rund 11,0 Milliarden Franken an. Beim EBITDA rechnet die Swisscom weiterhin mit rund 4,3 Milliarden. Ausserdem wird eine erneut unveränderte Dividende von 22 Franken versprochen, wenn die Ziele erreicht werden.

Michael Rechsteiner folgt auf Hansueli Loosli

Zudem kommt es im nächsten Jahr plangemäss zum Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrates. An der ordentlichen Generalversammlung Ende März 2021 wird den Aktionären Michael Rechsteiner als neuer Präsident vorgeschlagen.

Der Amtsinhaber Hansueli Loosli tritt nach Erreichen der maximal vorgesehenen Amtsdauer von zwölf Jahren nicht mehr zur Wiederwahl an, wie die Swisscom am Donnerstag in einer Medienmitteilung schrieb. Der designierte neue VR-Präsident Michael Rechsteiner ist seit 2019 Mitglied des Gremiums. Aktuell leitet er als Europa-Chef das Gas-Power-Geschäft von General Electric.

Eugen Stermetz wird Finanzchef

Ebenfalls zu einem Wechsel kommt es an der Spitze der Finanzabteilung. Ab 1. März übernimmt Eugen Stermetz die Funktion des Finanzchefs. Der seit 2012 für Swisscom tätige Manager verfüge über sehr breite Erfahrung im Bereich Finanzen, schrieb die Swisscom. Der langjährige CFO Mario Rossi verlässt das Unternehmen und wird sich künftig auf Mandate in der Wirtschaft konzentrieren.

(awp/gku)

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