«Das ist ein wichtiger Schritt zur Gewährleistung der Sicherheit des Übertragungsnetzes in der Schweiz», teilte die Schweizer Übertragungsnetzbetreiberin am Freitag mit. Swissgrid werde vollständig in die grenzüberschreitenden Kapazitätsberechnungsmethoden sowie in die Sicherheitskoordinationsprozesse miteinbezogen.
Sommaruga: «Gute Nachricht»
«Das ist eine gute Nachricht für die Versorgungssicherheit», schrieb auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Freitag auf Twitter. Wenn die Schweiz diese Regelung über 2022 hinaus verlängern könne, sei man auch für ein Worst-case-Szenario gerüstet. Es bleibe aber wichtig, dass das Parlament mit dem Gesetz für eine sichere Stromversorgung vorwärts mache.
Laut Swissgrid sind die Probleme nicht langfristig gelöst. Nach zwölf Monaten müssten die Regulierungsbehörden der involvierten EU-Übertragungsnetzbetreiber den Vertrag erneut genehmigen. Zudem solle künftig Italy North mit der Kapazitätsberechnungsregion CORE zusammengelegt werden, was neue Verträge bedingen werde.
Nötig wegen fehlender Stromabkommen
Notwendig sind diese Verträge laut Swissgrid, da die Schweiz aufgrund des fehlenden Stromabkommens mit der EU nicht Teil der Kapazitätsberechnungsregionen sowie der gekoppelten Strommärkte ist. Die Schweizer Netzelemente würden somit in der Berechnung der Kapazitäten für den grenzüberschreitenden Stromhandel nicht ausreichend berücksichtigt.
Dies erhöht gemäss Swissgrid das Risiko von ungeplanten Stromflüssen und beeinträchtigt somit die Netzsicherheit. Mit dem vorliegenden Vertrag sei die Situation an der Schweizer Südgrenze vorläufig entschärft. Für die Nordgrenze seien die Arbeiten mit CORE noch am Laufen.
Die Kapazitätsberechnungsregion Italy North umfasst die Grenzkapazitäten zwischen Italien, Österreich, Slowenien und Frankreich. Zu CORE gehören Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Kroatien und Rumänien.
(sda/kop)