Der Schokoladenhersteller Mondelez erwägt, auf den Verpackungen von Toblerone auf das Schweizer Kreuz zu verzichten, falls das neue Swissness-Gesetz wie geplant in Kraft treten sollte. Konkret könnte der «Of Switzerland»-Schriftzug und allenfalls auch das Matterhorn von der Verpackung entfernt werden. Dies berichtet die Handelszeitung.
«Wir gehen nicht davon aus, dass diese Änderung zu signifikanten Verkaufseinbrüchen führen würde», sagt Mondelez-Schweiz-Chef Daniel Meyer. Mit dem Verzicht auf die Swissness erhielte Mondelez die Möglichkeit, das Milchpulver zur Schokoladenherstellung via Veredelungsverkehr günstiger im Ausland zu beziehen. Das Nachsehen hätten 600 Bauernbetriebe, welche das Toblerone-Werk bei Bern mit Milch beliefern.
Angst vor Monopolstellung Schweizer Milchlieferanten
Das neue Swissness-Gesetz schreibt vor, dass mindestens 80 Prozent der Zutaten aus der Schweiz stammen müssen, damit ein Lebensmittel mit dem Schweizer Kreuz vermarktet werden darf. Meyer befürchtet, dass die Schweizer Milchlieferanten damit in eine Monopolsituation geraten. «Wir hätten dann in den Preisverhandlungen nicht mehr gleich lange Spiesse.» Er fordert deshalb, dass die Politik das umstrittene Swissness-Paket auf Eis legt.
Im Parlament haben in den letzten Tagen mehrere bürgerliche Politiker Vorstösse eingereicht, welche eine Aufschiebung der Vorlage verlangen. Die Bestimmungen seien mit zusätzlichen Umtrieben für Unternehmen verbunden, die bereits heute wegen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses mit einem Kostensprung konfrontiert seien.
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