Ende Jahr ist Schluss: Dann stellt die Syngenta-Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft ihre Tätigkeiten ein, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Der Stiftungssitz in Basel werde geschlossen, dort würden 24 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren. Insgesamt seien weltweit 170 Jobs betroffen, heisst es weiter.
Die 2001 gegründete Stiftung verfolgt das Ziel, die Lebensbedingungen von Kleinbauern in ärmeren Gebieten der Welt zu verbessern. Tätig ist sie aktuell in 20 Ländern. Die Gelder für ihre Arbeit stammt zum grössten Teil vom Schweizer Agrarchemikalien-Konzern Syngenta. Dieser stelle die Finanzierung nun Ende 2024 ein, wie es im Bericht heisst. Weder Syngenta noch die Stiftung wollten sich gegenüber der Zeitung äussern. Die Mitarbeitenden seien über die Schritte aber bereits informiert worden.
Syngenta will Finanzierung schon lange einstellen
Eigentlich hatte die Stiftung grosse Ziele. Bis 2025 wollte sie die Anzahl der unterstützten Betriebe auf 20'000 erhöhen, wie weiterhin auf der Website vermerkt ist. Nun also das Aus, über das Syngenta offenbar schon länger nachgedacht hat. So soll der Konzern bereits 2022 entschieden haben, die Finanzierung der Stiftung zu beenden. Syngenta und ihre Stiftung haben laut Bericht versucht, unabhängige Geldgeber zu finden, um den Betrieb unter neuem Namen weiterzuführen. Offensichtlich ohne Erfolg. In Asien und Afrika suche die Stiftung noch nach Alternativen, damit sie die Programme in ihren dortigen Ländern aufrechterhalten könne.
Im Dezember 2023 deckte die «SonntagsZeitung» auf, dass die Syngenta-Stiftung in Kenia Pestizide des Konzerns vermarktet, die in der Schweiz und in der EU verboten sind. Mit dem Vorfall beschäftigte sich auch das Kantonsparlament von Basel-Stadt. Ein Vorstoss widmete sich der Frage, ob die Stiftung tatsächlich als gemeinnützig gelten und damit auch von den Steuern befreit werden könne.
(mth)