Das US-Unternehmen T-Mobile geht eine Partnerschaft mit Elon Musks SpaceX ein. So soll auch in abgelegenen Teilen der USA, in denen die Netzabdeckung unzureichend ist, ein guter Mobilfunkdienst angeboten werden.
Musk und Mike Sievert, Chief Executive Officer von T-Mobile, gaben die Partnerschaft am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung in der SpaceX Starbase in Boca Chica, Texas, bekannt. Der Dienst wird im nächsten Jahr starten und mit bestehenden Handys in den beliebtesten Tarifen des Unternehmens kostenlos funktionieren.
Die Einführung werde schrittweise erfolgen, so Sievert. Kundinnen und Kunden mit günstigeren Tarifen müssen möglicherweise eine zusätzliche Gebühr zahlen.
Halbe Stunde, um ein Video zu übertragen
Laut Musk sind die Starlink-Satelliten von SpaceX in der Lage, Nachrichten, Bilder und möglicherweise kleine Videodateien zu übertragen. Der Tesla-Gründer warnt aber gleichzeitig davor, dass die Übertragungen in der Anfangsphase bis zu einer halben Stunde dauern könnten. Sprachfunktionen werden später folgen.
Um T-Mobile-Kunden eine Verbindung zu ermöglichen, entwickelt SpaceX spezielle Antennen, die an den Internetsatelliten der zweiten Generation des Unternehmens angebracht werden. Die V2-Satelliten werden mit der Starship-Rakete von SpaceX gestartet, die sich noch in der Entwicklung befindet.
Satellitendienst funktioniert auch bei Wirbelstürmen
Musk sagte, dass der satellitengestützte Dienst auch bei Wirbelstürmen und Naturkatastrophen funktionieren wird. Herkömmliche Mobilfunkmasten schalten bei solchen Ereignissen aus. Musk betonte, dass er letztlich das Leben von verletzten oder gestrandeten Menschen in abgelegenen Teilen der Welt retten werde.
Der Milliardär fügte hinzu, dass SpaceX anderen Mobilfunkanbietern eine «offene Einladung» zur Zusammenarbeit mit Starlink ausspricht. Der Dienst könnte schliesslich auch im Weltraum funktionieren. «Wir würden gerne T-Mobile auf dem Mars haben», so Musk.
Musk twitterte später, dass der Dienst in die Fahrzeuge von Tesla integriert werden soll, damit die Fahrerinnen und Fahrer Notrufe und SMS absetzen können.
T-Mobile-Aktie fällt um 0,1 Prozent
Die Aktien von T-Mobile fielen um 9.48 Uhr in New York um 0,1 Prozent. Das ursprüngliche Geschäftsmodell der Starlink-Abteilung von SpaceX war die Bereitstellung von Breitband-Internetdiensten für Haushalte, insbesondere in ländlichen Gebieten, die nicht von Festnetzanbietern versorgt werden.
Das Unternehmen verfügt über eine Flotte von rund 2800 Satelliten, die es in den letzten Jahren in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht hat.
T-Mobile baut eines der grössten 5G-Netze des Landes auf, um schnellere Internetverbindungen für Telefone und Haushalte bereitzustellen.
Damit konkurrenziert das Unternehmen mit der erdnahen Satellitentochter Kuiper Systems des Milliardärs Jeff Bezos, der im vergangenen Jahr eine ähnliche Vereinbarung mit Verizon Communications bekannt gab.
Das Projekt Kuiper von Amazon.com schloss im April einen der grössten Startverträge aller Zeiten ab, um mehr als 3000 Satelliten ins All zu schicken.
(Bloomberg/bsc)