Tamedia hat im Bereich der Druckereien den Stellenabbau von rund 200 Vollzeitstellen angekündigt. Auf den Redaktionen seien zudem 90 Stellen betroffen, wie der Mutterkonzern des Medienhauses, die TX Group, in der Nacht auf Dienstag mitteilte.

Gesamtumsatz stabil, doch rückläufige Werbeeinnahmen

Der Druck auf dem traditionellen Mediengeschäft erfordere grundlegende Transformation, so die Medienmitteilung. Tamedia stelle sich für die Zukunft auf. «20 Minuten» und Tamedia-Zeitungen seien «im Medien- und Werbebereich seit vielen Jahren mit stetigen Veränderungen konfrontiert. Diese erfordern eine Reduktion der Komplexität und Neuausrichtung.»

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Der Gesamtumsatz der TX Group sei im ersten Semester 2024 stabil geblieben. Organisch sank der Umsatz zwar im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,3 Prozent. Geringere organische Personalkosten und tiefere Kosten beim Material – etwa von Papier – sowie bei Dienstleistungen hätten den rückläufigen Umsatz jedoch kompensiert.

Positiv wirkten sich auch die digitalen Plattformen aus, während sinkenden Werbeeinnahmen bei Tamedia und «20 Minuten» sowie das rückläufige Druckgeschäft zu schaffen machten.

Stilllegung von Druckereien

Der Abbau erfolge unter dem Vorbehalt eines Konsultationsverfahrens, teilte der Konzern mit. Es würden Sozialpläne angewendet. Dazu gehöre auch die Möglichkeit von Frühpensionierungen.

Tamedia sei es nicht mehr möglich, drei Druckerei-Betriebe wirtschaftlich zu betreiben. Sukzessive sollen daher Druckereien stillgelegt werden: Das Druckzentrum in Bussigny VD werde voraussichtlich Ende März 2025 geschlossen. Die Druckerei in Zürich Ende 2026. Somit bündle sich der Druck im Zentrum in Bern.

Medienhaus will auf vier Marken setzen

Das Medienhaus wolle zudem beim digitalen Angebot auf vier Marken setzen: «Tages-Anzeiger», «Berner Zeitung», «Basler Zeitung», und in der Westschweiz auf «24 Heures». Das Portfolio an gedruckten Zeitungen bestehe weiterhin. Die TX Group stellte eine ausführlichere Mitteilung von Tamedia in Aussicht.

Das Geschäft mit digitalen Plattformen habe sich im vergangenen Halbjahr gut entwickelt. Ein starkes Wachstum verzeichnete laut Mitteilung die Swiss Marketplace Group (SMG). Zu ihr gehören Plattformen wie tutti.ch und Homegate.

Rückläufig im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich der Umsatz der Stellenvermittlungsplattform Jobcloud. Der Konzern führte dies auf die verhaltene konjunkturelle Entwicklung sowie auf das sehr hohe Umsatzniveau im Vorjahr zurück.