Zwölf Jahre sind im Detailhandel eine verrückt lange Zeit. Genauso lange war Jürg Bodenmann Chef der Tchibo Schweiz. Jetzt besetzt der deutsche Kaffeeröster und Non-Food-Discounter seine Schweizer Spitze neu: «Jürg Bodenmann wechselt nach zwölf Jahren an der operativen Spitze der Tchibo Schweiz in den Verwaltungsrat der Firma», bestätigt Tchibo-Sprecher Arnd Liedtke.
Neu am Tchibo-Ruder steht Marcel R. Saluz. Der langjährige Coop-Kadermann, zuletzt acht Jahre lang Chef des Coop-City-Warenhauses St. Annahof an der Zürcher Bahnhofstrasse, muss Wege finden, um Tchibos Relevanz im Schweizer Detailhandel, der nach dem Lockdown noch schnelllebiger geworden ist, zu festigen. Wie das deutsche Unternehmen tickt, dürfte Saluz längst erkannt haben.
Depots anstatt Tchibo Filialen
Tchibo ist in der Schweiz mit 40 eigenen Läden sowie online unterwegs, betreibt daneben aber auch über 350 sogenannte Depots. Das sind kleine Ableger des Tchibo-Sortiments, die auf den Flächen anderer Händler untergebracht werden. Während die Zahl der eigenen Tchibo-Filialen in der Schweiz stagniert, legen die Depots ständig zu.
Einer der wichtigsten Tchibo-Landlords beim Depot-Geschäftsmodell ist Coop. Man kennt sich also. Und man schätzt sich, sagt Liedtke: «Marcel R. Saluz hat das Thema Detailhandel von der Pike auf gelernt.»
(ag)