Der Fotokonzern Kodak muss seinen Überlebenskampf beenden und hat das Insolvenzverfahren eingeleitet. Allerdings will der Konzern vorerst weiterarbeiten. Hierfür wurde eine Finanzierung von beinahe einer Milliarde Dollar vereinbart. Diese soll von der Bank Citigroup zur Verfügung gestellt werden.
In den USA ist es denn auch nicht ungewöhnlich, dass sich Konzerne mit Hilfe des Gläubigerschutzes sanieren. Kodak geht davon aus, dass das Verfahren, von dem alle Töchter ausserhalb der USA nicht betroffen sind, im Jahr 2013 beendet sein wird.
Kodak deckte Konkurrenten mit Klagen ein
Einst war Kodak eine Erfolgsgeschichte. 1888 brachte die Firma die erste Kamera für Endverbraucher auf den Markt und galt viele Jahrzehnte lang als eine Ikone der Fotografie. Allerdings hat der Konzern den Sprung ins digitale Zeitalter nie richtig geschafft. Spät versuchte Kodak nach dem Einbruch im klassischen Geschäft mit Filmen, mit den modernen Kameras eine breite Kundschaft zu erreichen - ohne Erfolg. Seit 2007 schreibt das Unternehmen rote Zahlen.
Um diesem Trend Einhalt zu gebieten, setzte Kodak auf ein Paket aus 1100 Patenten. Es sollte an einen Interessenten verkauft werden, um neues Kapital zu beschaffen. Ein Deal kam jedoch trotz monatelanger Gespräche nicht zustande.
Zuletzt griff Kodak mit einer Serie von Patentklagen um sich. Binnen einer Woche wurden Apple, Samsung, der Smartphone-Spezialist HTC und der Erzrivale Fujifilm verklagt. Nach Einschätzung von Experten versuchte Kodak mit den Klagen, potenziellen Kaufinteressenten die Schlagkraft seines Patent-Portfolios zu demonstrieren.
(muv/chb/awp/sda)