Wir schreiben das Jahr 1996. Der damals 35-jährige Franzose Franck Dubarry verkauft seine kleine feine Werbeagentur, um seinen lang gehegten Traum zu verwirklichen: Uhren zu entwerfen und unter eigener Marke zu lancieren. Die Idee dazu kam ihm während seines Jura-Studiums in Aix-en-Provence, wo er während der Semesterferien im Club Med mit Tauch- und Segel-Unterricht das Taschengeld aufbesserte.
Die Ideen waren zwar da - nur das Wissen fehlte vorerst
Sein erstes Modell sollte eine «Urlaubs-Souvenir-Uhr» werden. Und zwar eine Swiss made! Da Dubarry neben Design- und Marketing-Know-how nur geringe Kenntnisse in der Uhrenherstellung besass, suchte er sich die nötigen Fachleute in der Region von La Chaux-de-Fonds. Damit ist er bis heute gut gefahren: Ihre erste gemeinsam entwickelte Uhr namens Raft - ein Quarz-Chronograph mit transparentem Plastikarmband - entwickelte sich zum Sommerhit 1997: Zum Preis von 300 Fr. ging sie 50000-mal über den Ladentisch.
Grund genug für den jungen Uhrenfreak, sein Unternehmen TechnoMarine SA in Genf zu gründen und aufzubauen. Neben der Summe, die er aus dem Verkauf seiner Werbeagentur löste, und eigenem Erspartem konnte der Jungunternehmer von privater Seite ein Darlehen in der Höhe von 200000 Dollar generieren. «Das reichte für den Anfang, Lohn gab ich mir schliesslich drei Jahre lang keinen», sagt Dubarry lachend.
Doch es ging viel schneller als erwartet. Zur Jahrtausendwende erreichte das Jungunternehmen den Breakeven. Offensichtlich traf Dubarry mit seinem trendigen Design den Geschmack der Fun-Generation, die rund um die Welt ähnlich tickt. Als passionierter Taucher, Surfer und Segler verbringt er seine Freizeit auf den grossen Meeren. Nahe liegend, dass seine maritime Erfahrung immer wieder in die Uhrenkollektionen von TechnoMarine einfliesst. Name und Design bilden so eine eigenständige, rasch erkennbare Einheit.
Keine Frage: Unbedingt mit Swiss-made-Status
Dass der Franzose den Sitz seiner Uhrenfirma in Genf wählte, hat einerseits mit seinem Anspruch an die Qualität zu tun. Zwischen Genf und La Chaux-de-Fonds findet er zuverlässige Zulieferer und unabhängige Ateliers für die Assemblage. Anderseits ist Genf die Wiege der Schweizer Uhrenindustrie und heute eine internationale Metropole mit eigenem Flughafen. Dem ehemaligen Werber ist die Wichtigkeit des Heimmarktes klar, wenn er beteuert, dass die Schweiz für Qualität und Können im Uhrengeschäft ein weltweit positives Image besitzt, das sich unweigerlich auf seine junge Schweizer Marke TechnoMarine übertragen lässt, sofern Qualität und Preise stimmen.
Der Geschäftssitz von TechnoMarine in Genf ist inzwischen mit Büros in Amerika und Asien ausgebaut worden. Dubarry arbeitet und lebt heute zwischen Genf, Miami und Hongkong, was dem vielsprachigen Vielreisenden offensichtlich Spass macht: «Meine Berufung führt mich durch die halbe Welt und inspiriert mich immer wieder zu neuen Kreationen.»
TechnoMarine steht für eine zügellose Kreativität und innovative Materialien. So gelang es dem Unternehmen beispielsweise, nach Monaten der Forschung Uhrenbestandteile aus farbigem Keramik herstellen zu lassen.
Hightech-Keramik spürt den Frühling und wird farbig
Aus dem glänzenden, sehr harten und nahezu kratzfesten Material entstand eine farbenfrohe Chrono-Kollektion erster Güte, mit und ohne Diamanten besetzt. Bisher war die Hightech-Keramik nur in Schwarz, Silber und Weiss machbar. Die Schwierigkeit beim Erzielen perfekter Farbtöne lag bei der Herstellung im sehr hohen Erhitzungsprozess.
TechnoMarine
Geschafft!
Zahlen sagen mehr als 1000 Worte: In den vergangenen acht Jahren verkaufte TechnoMarine über 1,5 Mio Uhren: Die Modelle TechnoMarine Sport im Mittelpreissegment zu 350 bis 700 Fr. sind bestimmt für eine junge, sportliche Spassgeneration, die Kollektionen TechnoMarine Genève zu Preisen ab 1000 bis 20000 und mehr Fr. sind ausgerichtet auf eine anspruchsvollere Kundschaft, die Wert auf innovative Eleganz und noble Materialien legt.
TechnoMarine-Uhren sind in 50 Ländern über 2000 Verkaufspunkte erhältlich; in der Schweiz in grossen Städten und renommierten Tourismusorten. 70% aller Kollektionen sprechen Frauen an, die restlichen 30% sind typischen Herrenuhren. Zum wichtigsten Markt haben sich die USA entwickelt, die 50% des Exportes von TechnoMarine totalisieren. Das kann Firmenchef Dubarry nur recht sein, liegt vor ihren Toren mit Zentral- und Südamerika sowie der Karibik doch ein weiteres grosses Potenzial.