Medgate expandiert nach Deutschland und geht dafür eine Partnerschaft ein: Der Basler Telemedizinbetreiber gründet ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Spitalbetreiber Rhön-Klinikum. Das geplante Joint Venture Medgate Deutschland wird Arztkonsultationen per Video und Telefon anbieten, wie die Unternehmen am Donnerstag gemeinsam mitteilten.
Rhön wird 51 Prozent an Medgate Deutschland halten und prüft auch eine Beteiligung an der Medgate Holding, die das internationale Geschäft der Basler bündelt. Medgate betreibt nach eigenen Angaben das grösste ärztliche Telemedizin-Zentrum Europas.
Das Ziel ist die Marktführerschaft in der Telemedizin
Das geplante Gemeinschaftsunternehmen habe «das Potenzial, sich zu einem wichtigen zusätzlichen Geschäftsfeld für unser Unternehmen zu entwickeln», erklärte Rhön-Chef Stephan Holzinger. Zusammen mit den Schweizern werde in der Telemedizin die Marktführerschaft in Deutschland angestrebt.
Die Partner setzen demnach darauf, dass mit der schrittweisen Lockerung des sogenannten Fernbehandlungsverbots die Nachfrage in der Bundesrepublik deutlich steigen wird. Der Deutsche Ärztetag hatte im Mai 2018 den Weg dafür geebnet, dass Mediziner ihre Patienten künftig auch ausschliesslich per Videochat oder Telefon behandeln dürfen. Zuvor waren solche Konsultationen nur möglich, wenn es mindestens ein Mal einen persönlichen Kontakt zwischen Arzt und Patient gegeben hatte.
(reuters/mbü)