Mit 41 Jahren, nach 20 Grand-Slam-Titeln, 103 Turniersiegen und 310 Wochen als Weltnummer 1 erklärt Roger Federer seinen Rücktritt. Auf Instagram schreibt er, es sei «eine bittersüsse Entscheidung». «Ich muss einsehen, wenn es Zeit ist, meine Karriere zu beenden.»
«Die letzten drei Jahre haben mich vor Herausforderungen in Form von Verletzungen und Operationen gestellt», schreibt Federer. Er habe hart gearbeitet, um wieder wettbewerbsfähig zu werden. «Aber ich kenne auch die Fähigkeiten und Möglichkeiten meines Körpers, und seine Botschaft an mich war in letzter Zeit eindeutig: Ich bin 41 Jahre alt. Ich habe in 24 Jahren mehr als 1500 Spiele bestritten. Das Tennis hat mich grosszügiger behandelt, als ich es mir je hätte träumen lassen.»
Der Laver Cup nächste Woche werde der finale ATP-Event sein, an dem Federer teilnehmen werde. Er werde in Zukunft sicher noch Tennis spielen, aber keine Grand Slams mehr, keine Profiturniere.
«Wir kämpften fair»
Federer bedankt sich bei seinen Fans. Einen speziellen Dank richtet er an seine Frau Mirka, die «jede Minute» an seiner Seite gewesen sei. «Sie hat mich vor den Endspielen aufgewärmt, unzählige Spiele angeschaut, sogar als sie im achten Monat schwanger war, und erträgt seit über zwanzig Jahren meine alberne Seite, wenn ich mit meinem Team unterwegs bin.»
Federer bedankt sich auch bei seinen Kindern, seinen Eltern und seiner Schwester, «ohne die nichts möglich gewesen wäre». Selbstverständlich bedankt er sich auch bei seinen Sponsoren und – ganz der Sportsman – bei seinen Kontrahenten: «Ich hatte das Glück, so viele epische Spiele zu spielen, die ich nie vergessen werde. Wir kämpften fair, mit Leidenschaft und Intensität.»
Federer feierte in Mailand 2001 den ersten Titel. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwang er Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4. In Sydney 2002 stemmte er den zweiten Pokal. Das erste Masters-Turnier gewann er in Hamburg 2002. Der finale Durchbruch kam in Wimbledon 2003: Mit 21 Jahren gewann er sein erstes Grand-Slam-Turnier. Im Endspiel besiegte er den Australier Mark Philippoussis 7:6, 6:2 und 7:6. Es folgten 19 weitere Grand-Slam-Titel, jetzt ist Schluss für den GOAT – den «Greatest of all time».