Tesla könnte in den Abbau von Rohstoffen einsteigen, die in Batterien von Elektroautos zum Einsatz kommen. Das sagte Elon Musk an der jährlichen Präsentation für Tesla-Investoren. Nur so sei eine weitere Vergrösserung der Produktpalette und Produktion möglich, so der Tesla-Chef.
Der Kommentar von Musk bezog sich auf die geplante Einführung von zwei elektrischen Kleinlastwagen auf Ende 2020. Die Pläne hingen von Teslas Kapazität ab, viele Lithium-Ionen-Batterien herzustellen. Es bringe nicht viel, die «Komplexität zu erhöhen», wenn man nicht genügend Batterien habe, sagte Musk laut dem Technikportal Techcrunch.
Der Elektroauto-Hersteller steigt ins Lastwagen-Geschäft ein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gigantische Fabrik in Nevada
In der Gigafactory 1 in Nevada produziert Tesla gemeinsam mit Panasonic Lithium-Ionen-Akkumulatoren für Elektroautos und Akkupacks für weitere Stromspeicher. Ein Teil der Anlage ist bereits in Betrieb. Doch in Zukunft müsse der Batterieoutput mit der gesteigerten Fahrzeugproduktion mithalten, so Musk.
Wenn Tesla dereinst eine «sehr hohe Produktion» erreicht haben wird, werde man «in der Lieferkette weiter gehen und in die Bergbauindustrie einsteigen», sagte Musk. «Zumindest ein bisschen.» Denn Tesla mache alles, um den Output so schnell wie möglich zu vergrössern.
Teslas Sorgen um die Versorgung mit Batterien-Rohstoffen sind nicht neu. Im Mai warnte die Versorgungsmanagerin für Batteriemetalle, Sarah Maryssael, vor einem bevorstehenden Mangel an Materialien wie Nickel, Kupfer und Lithium, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.
Konzentration auf Nickel?
Zwar wurde zuletzt vor allem von einer Verknappung beim Lithium berichtet. Doch auch Kupfer und Nickel könnten durch einen anhaltenden E-Auto-Boom knapp werden. Beobachter spekulieren bei Tesla aber auf eine Konzentration auf Nickel.
Laut Sarah Maryssael ist der Fokus auf Nickel der persönlichen Präferenz von Elon Musk geschuldet. Dieser möchte weniger vom ebenfalls seltenen Kobalt in seinen Batterien verwenden. Kobalt wird vor allem in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, teilweise unter menschenunwürdigen Umständen und mit Kinderarbeit.
In der Gigafactory hergestellte Akkus benötigen weniger Kobalt als andere Batterien von Elektroautos. In der nächsten Generation sollen die Panasonic-Zellen gar kein Kobalt mehr enthalten, so Musk im Jahr 2018. Für die Versorgung der Fabrik mit Lithium hat Tesla einen mehrjährigen Vertrag mit einer Mine in Mexiko.