Der US-Elektroautopionier Tesla hat mit seinem Quartalsgewinn und einem vagen Ausblick die Märkte enttäuscht. Unter dem Strich stand im Schlussquartal exklusive aktienbasierter Vergütungszahlungen an Tesla-Chef Elon Musk ein Plus von 903 Millionen Dollar nach 386 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Damit verfehlte der Autobauer die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 1,08 Milliarden Dollar. Der Umsatz von 10,7 Milliarden Dollar übertraf jedoch die Marktschätzungen von 10,4 Milliarden Dollar. Im Berichtszeitraum lieferte Tesla 180'570 Fahrzeuge aus, was einem Quartalsrekord entspricht.

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Anleger störten sich jedoch daran, dass Tesla keine genaueren Details zum Ausblick lieferte wie etwa ein konkretes Auslieferungsziel. Das Unternehmen erklärte lediglich, es erwarte, dass die Auslieferungen über mehrere Jahre hinweg durchschnittlich jährlich um 50 Prozent zulegen dürften. «In manchen Jahren wachsen wir vielleicht schneller. Wir denken, dass das 2021 der Fall sein wird.»

Aktie um 700 Prozent gestiegen

Die Tesla-Aktie gab nachbörslich 4,4 Prozent nach. Anleger hatten sich auf die Prognose für 2021 konzentriert, nachdem Tesla im vergangenen Jahr nur knapp die von Musk versprochenen 500'000 Autos ausgeliefert hat. Im Oktober antwortete Musk auf Analystenfragen, ob das Unternehmen 2021 zwischen 840'000 und einer Millionen Fahrzeuge ausliefern wolle, das Ziel liege «in dieser Nähe».

In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aktienkurs allerdings um fast 700 Prozent gestiegen. Tesla wurde zum fünftwertvollsten börsennotierten Unternehmen in den USA, das Facebook in den Schatten gestellt hat. Die Tesla-Aktien werden laut Refinitiv mit dem über 200-fachen der durchschnittlichen Gewinnprognose der Analysten für das nächste Jahr gehandelt. Skeptiker sehen dadurch ihre Argumente untermauert, dass die Tesla-Aktie stark überbewertet sei. Tesla wird nicht nach Kriterien der Automobilindustrie bewertet, sondern nach denen grosser Tech-Konzerne.

Vom Startup zur Kultmarke

Von der Konkurrenz anfangs noch als Nischenhersteller belächelt, gilt Tesla vielen in der Branche inzwischen als Vorbild. Dem ehrgeizigen Unternehmer Musk ist es binnen weniger Jahre gelungen, das Auto-Startup aus dem Silicon Valley zu einer Kultmarke zu machen.

Sein Produktionsnetz knüpft das Unternehmen immer enger. Im brandenburgischen Grünheide bei Berlin lässt der umtriebige Milliardär derzeit eine Fabrik aus dem Boden stampfen, die im Sommer ans Netz gehen soll. Dort sollen einmal bis zu 500'000 Autos im Jahr von den Bändern rollen. In China lief Anfang des Monats die Auslieferung des in Shanghai hergestellten Geländewagens Model Y an, mit dem Tesla die Druck auf die herkömmlichen Autobauer erhöhen will. Im US-Bundesstaat Texas ist eine neue Fabrik geplant.

(reuters/gku)

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