Für viele Begeisterte ist Tesla ohnehin mehr eine Tech-Firma als ein gewöhnlicher Autohersteller. Eine Reihe von Twitter-Nachrichten von Chef Elon Musk bekräftigt diese Ansicht jetzt: Am Wochenende kündigte der Südafrikaner «grössere Revisionen» der Fahrzeuge alle zwölf bis 18 Monate an. «Tesla wird nie damit aufhören, Neuerungen einzuführen», schrieb Musk. «Menschen kaufen das falsche Auto, wenn sie das erwarten.»

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Zudem betonte Musk, dass Nachrüstungen der bereits verkauften Autos die Fortschritte der Firma «dramatisch» verlangsamen würden. Aktuell wird der verbesserte Autopilot HW2 ausgerollt. Diese Software funktioniert aber nur in Autos mit der neusten Hardware – also Tesla-Fahrzeugen, die seit Oktober 2016 hergestellt wurden. Würde der neue Autopilot in ältere Fahrzeuge eingebaut werden, müsste der gesamte Wagen auseinandergenommen und über 300 Teile ersetzt werden, so Musk auf Twitter. Der Tesla-Chef reagierte damit auf die Frage eines Fahrers in dem sozialen Netzwerk.

Nachrüstung von älteren Teslas unwahrscheinlich

Musks Nachricht dürfte zwar die meisten Fans nicht verwundern. Dennoch sind seine Worte schlecht für viele Konsumenten, die schon heute einen Tesla fahren. Denn grössere Nachrüstungen für viele bereits existierende Modelle scheinen damit vom Tisch. Sollte sich das künftig wiederholen, könnte die Taktik für das Unternehmen zu Absatzproblemen führen – wenn potenzielle Käufer mit ihrer Anschaffung zuwarten, um nicht die allerletzte Technik zu verpassen.

Doch klar ist auch, dass Tesla mit dem angekündigten Tempo deutlich schneller als traditionelle Autohersteller wie BMW, Ford oder Toyota unterwegs wäre. Generell sehen Experten in der Branche grosse Neuerungen lediglich alle fünf Jahre. 

Das neue Model X im Test:

 

Einen Vorgeschmack auf die neuen Technologien lieferte nun auch der abschliessende Untersuchungsbericht des US-Verkehrsministeriums im Fall eines tödlichen Unfalls, bei dem der Autopilot eingeschaltet war. Die Behörde hatte gegen den Autobauer ermittelt, nachdem im vergangenen Mai der Fahrer des Tesla von einem Lastwagen zerquetscht  worden war.

Zahlen scheinen zu belegen: Unfälle sinken dank Autopilot

Ein Sicherheitsproblem wurde gemäss Bericht nicht festgestellt. Es gibt auch keine Rückrufaktion, die verheerend für den Ruf von Tesla gewesen wäre. Stattdessen lieferte Tesla den Ermittlern offenbar Zahlen, wonach die Anzahl von Verkehrsunfällen nach dem Einbau des Autopiloten um rund 40 Prozent gesunken sei. So liege die Rate in diesen Fällen im Schnitt bei 0,8 Unfällen  pro eine Million gefahrenen Meilen – gegenüber 1,3 Zwischenfällen ohne Autopiloten. Gegen Tesla werde nicht mehr ermittelt, sagte der zuständige Untersuchungsleiter.

In einem weiteren Tweet kündigte Musk nun an, die Zahl der Unfälle dank des neuen Autopiloten HW2 um 90 Prozent senken zu wollen. Mit der neuen Technik hätte es den Unfall im vergangenen Jahr gemäss Tesla-Chef nicht gegeben.

Produktion der Batterien des massentauglichen Model 3 in Nevada

Bis anhin bringt 2017 Tesla also vor allem positive Nachrichten: Bereits Anfang Januar nahm die Gigafactory in der Wüste von Nevada ihre Arbeit von Lithium-Ionen-Batterien im grossen Stil auf. Dort soll künftig auch die Versorgung des neuen, für den Massenmarkt bestimmten Model 3 produziert werden. Zusätzliche 350 Millionen Dollar will Tesla dafür investieren, 550 neue Jobs würden geschaffen, hiess es kürzlich. Dabei ist die im vergangenen Sommer eingeweihte Gigafactory schon heute ein Projekt der Superlative: