Für Think Tools reissen die Hiobsbotschaften nicht ab. Jetzt verliert das krisen- und skandalgeschüttelte Softwarehaus auch noch seinen bisher grössten Kunden: Das Beratungsunternehmen Arthur D. Little (ADL) hat im Januar sämtliche Verträge mit Think Tools gekündigt. Ein herber Schlag für Unternehmensgründer Albrecht von Müller. Nicht nur, dass ADL eine stolze Million D-Mark im Jahr für die 65 Softwarelizenzen zahlte und damit massgeblich zum Think-Tools-Umsatz der vergangenen Jahre beitrug (in den ersten neun Monaten 2001 erwirtschaftete Think Tools insgesamt drei Millionen Franken Umsatz). Vor allem hätte ADL zum Türöffner in die Unternehmenswelt werden sollen. Weltweit über 500 Consultants hatte ADL auf den von-müllerschen Denkwerkzeugen ausgebildet und damit für fünf Jahre das Recht erhalten, die Software bei multinationalen Grossunternehmen anzuwenden sowie als Kooperationspartner für die Weiterentwicklung aufzutreten. Dass ausgerechnet ADL zum Zuge kam, war kein Zufall: Mit Marc-Milo Lube und Fabrizio Verdiani sassen zwei ehemalige Projektmanager der Unternehmensberatung in der Geschäftsleitung von Think Tools. Bei einigen Beratungsmandaten konnte die Software auch eingesetzt werden. «Aber der finanzielle Erfolg für ADL hielt sich in Grenzen», sagt ein ADL-Intimus.
Häufige Systemabstürze, Unzufriedenheit über den Support und die Tatsache, dass sich die Weiterentwicklung des Softwarepakets seit dem Börsengang im März 2000 auf kosmetische Retuschen beschränkte, haben zu Spannungen zwischen den Partnern geführt. Dass Think-Tools-Chef Lloyd O’Connor auf seiner Suche nach neuen Einnahmequellen versucht hatte, die Denkwerkzeuge unter Umgehung der Consultants direkt an die ADL-Kunden zu verkaufen, brachte das Fass zum Überlaufen. Die angespannte Situation in der Consultingbranche und bei ADL im Speziellen dürfte dazu beigetragen haben, dass der noch bis 2003 laufende Vertrag nun gekündigt und dabei auf gegenseitige Forderungen verzichtet wurde. Damit ist die Zukunft von Think Tools, vor zwei Jahren das erfolgreichste IPO der Schweizer Börsengeschichte, fraglicher denn je.
Häufige Systemabstürze, Unzufriedenheit über den Support und die Tatsache, dass sich die Weiterentwicklung des Softwarepakets seit dem Börsengang im März 2000 auf kosmetische Retuschen beschränkte, haben zu Spannungen zwischen den Partnern geführt. Dass Think-Tools-Chef Lloyd O’Connor auf seiner Suche nach neuen Einnahmequellen versucht hatte, die Denkwerkzeuge unter Umgehung der Consultants direkt an die ADL-Kunden zu verkaufen, brachte das Fass zum Überlaufen. Die angespannte Situation in der Consultingbranche und bei ADL im Speziellen dürfte dazu beigetragen haben, dass der noch bis 2003 laufende Vertrag nun gekündigt und dabei auf gegenseitige Forderungen verzichtet wurde. Damit ist die Zukunft von Think Tools, vor zwei Jahren das erfolgreichste IPO der Schweizer Börsengeschichte, fraglicher denn je.
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