Er war Swissair-Pilot, dann Versicherungsagent bei der «Zürich». Nun führt Thomas Jacob den von ihm gegründeten Verein Goldfranken. Seine Vision: in der Schweiz eine Parallelwährung zum Franken zu schaffen, die auf Münzen mit Goldgehalt basiert. «Diese Währung kann zur Vorsorge dienen, aber auch als Zahlungsmittel», schwebt dem 51-jährigen Ökonomen vor. Unterstützung findet sein Anliegen in rechtsbürgerlichen Kreisen, so bei den SVP-Nationalräten Lukas Reimann und Luzi Stamm.

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Sie haben eine parlamentarische Initiative eingereicht, die den Goldfranken in der Verfassung festschreiben will. Ende Mai wird der Vorstoss vor die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) kommen. FDP-Präsident Philipp Müller ist von der Idee allerdings wenig begeistert: «Wir werden das sicher ablehnen.» Es gebe genug Möglichkeiten, um Vermögen mit Edelmetall vor Kaufkraftverlust zu schützen, so Müller. Auch links der FDP trifft das Anliegen nicht auf Gegenliebe.

Ökonomen sind begeistert

Der Vorstoss stellt einen Angriff auf das Münzmonopol des Bundes dar und würde in erster Linie die Position der Nationalbank schwächen. Die Münzen dürften nämlich – in Lizenz und nach Vorgabe des Bundes – privat von Banken, Versicherungen, aber auch von Migros oder Coop produziert werden.

Unterstützung findet Jacob dagegen bei Ökonomen wie Peter Bernholz, Vorsorgespezialist Martin Janssen oder Reiner Eichenberger, Volkswirtschaftler und Finanzmarktexperte an der Universität Freiburg. Dieser findet: «Normale Leute haben damit die Möglichkeit, ihr Geld einfach und günstig in realen Werten anzulegen.» Hinsichtlich einer praktischen Umsetzung stellen sich aber auch ihm einige Fragen. Unklar ist, wie in den Läden die Preise angeschrieben werden müssten, damit der Goldfranken als Zahlungsmittel eingesetzt werden könnte. Auch besteht das Risiko, dass diese Währung wegen der Abweichung zwischen Münzwert und Goldpreis zum Spekulationsobjekt verkommen könnte.