In der Schweiz leben 1,6 Mio Schweine, 1,3 Mio Katzen, 800000 Kühe, 500000 Hunde sowie 100000 Pferde und Ponys. Wenn diese Tiere krank werden, scheuen viele Besitzer keine Kosten. Sie sind bereit, ihren Lieblingen notfalls mit Spitzenmedizin das Leben zu retten. In den Tierspitälern gibt es dafür Magnetresonanz-Tomographen (MRT) oder Röntgen- und Ultraschallapparate. Den narkotisierten Hund mit einem MRT untersuchen zu lassen, kostet jedoch schnell mehrere 100 Fr. Wenn der Tierhalter aber bezahlt, ist in der Klinik fast nichts mehr unmöglich. Bernhardiner können künstliches Hüftgelenke für 10000 Fr. erhalten, und in den USA sind auch

schon Katzennieren transplantiert worden.



Krankheits- und Rechtsschutz

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Angesichts dieser schier grenzenlosen Möglichkeiten wächst das Bedürfnis, die Tiere für den Krankheitsfall zu versichern. «Die Tierhalter wünschen sich moderne Lösungen, die finanziell tragbar sind und sie unterstützen, wenn hohe Tierarztkosten anfallen», erklärt Anita Horner, Direktorin des Tierversicherers Animalia. Animalia ist eine Tochtergesellschaft der Assura-Krankenkasse, die damit vor fünf Jahren in dieses Geschäft einstieg. Inzwischen hat Animalia 3150 Hunde und Katzen, beziehungsweise deren Besitzer, im Portefeuille. Das ist angesichts des gesamten Bestandes von 1,8 Mio Tieren zwar wenig. Aber allein in den letzten 1,5 Jahren konnte die Versicherung 1100 Vierbeiner als neue Kunden gewinnen.

Wie Animalia ist auch die Europäische Reiseversicherung (ERV) in diesem Segment tätig. Sie konzentriert sich mit dem Produkt Wau-Miau ebenfalls ausschliesslich auf Hunde und Katzen. Lanciert wurde es im letzten Jahr, und inzwischen sind 500 Verträge unter Dach und Fach.

Auch Diätfutter gedeckt

Mit Wau-Miau lassen sich nicht nur Heilungskosten versichern, sondern auch Zusatzleistungen wie Physikalische Medizin, Hydrotherapie, Osteopathie, Diät- und Allergiefutter sowie Kastration und Sterilisierung. Auch Rechtsschutz ist im Angebot, etwa für den Fall, dass der Hund einen Pöstler beisst oder sonstwo Gebissabdrücke hinterlässt. «Die Bereitschaft der Tierhalter wächst, ihrem Vierbeiner bei Krankheit und Unfall die bestmögliche Behandlung zu gewähren und die entsprechenden Kosten zu tragen. Damit steigt auch das Bedürfnis nach Versicherungsschutz», sagt Roman Schicker, der beim Anbieter ERV für die Bereiche Marketing und Produktentwicklung verantwortlich ist.

ERV und Animalia SA sind in der Branche der Tierversicherungen noch kleine Fische.Klarer Platzhirsch ist Epona: Die Firma wurde vor über 100 Jahren als Schweizerische Pferdeversicherungsgenossenschaft gegründet. Seit den 70er Jahren versichert Epona auch Haustiere. Die übliche Lösung für einen Hund beispielsweise deckt 80% der Behandlungskosten ab – maximal 2000 Fr. für eine Jahresprämie von 564 Fr. und eine Franchise von 100 Fr.

Lukrativer Markt

Epona gibt zwar offiziell keine Versichertenzahlen bekannt. Aber laut Bernard Delarze, dem Chef der Schadenabteilung, sind in der Schweiz rund 100000 Katzen und Hunde versichert. Damit liegt die entsprechende Versicherungsquote noch im einstelligen Prozentbereich. Doch der Markt wächst unaufhörlich, stellt man auch bei Epona fest: Das Unternehmen erzielte in den letzten zwei Jahren laut Verwaltungsrats-Präsident Hans Ulrich Sutter «sehr gute» Ergebnisse.

Wesentlich dazu beigetragen hat das ausgebaute Produkteportfolio. Bei Epona können die Tiere auch gegen Zusatzrisiken wie Feuer und Blitzschlag und gar gegen Todesfall versichert werden. Das kostet für eine sechsjährige Stute im Wert von 8000 Fr. zum Beispiel 160 Fr. jährlich. Auch zu gebärende Fohlen, Kälber oder Welpen lassen sich versichern. Was das

Artenspektrum betrifft, so nimmt Epona mehr oder weniger die

ganze Arche Noah unter Vertrag, also auch Maultiere, Esel, Schafe, Ziegen, Schweine, Lamas, Damhirsch, Strausse, Bisons und Papageien.

Die Branche stuft die Prämien auch bei den Tieren streng nach dem entsprechenden Risiko ab. Indirekt verrät deren Höhe sehr viel über die gesundheitliche Robustheit einzelner Arten: So ist für Katzen, die bekanntlich sieben Leben haben, je nach Deckungsleistung, Wohnort und Alter 7 bis 33 Fr. pro Monat zu kalkulieren. Hunde kosten 12 bis 75 Fr., Pferde 20 bis 100 Fr. Für Tiere, die in gefährlichen Sportarten zum Einsatz kommen, werden Sonderprämien fällig. Ansonsten sagt Epona: «Wir sind die Versicherungsgesellschaft für alle Tiere und haben für jeden Fall eine Lösung bereit.»

------

www.epona.ch

www.animaliasa.ch

www.erv.ch