Was Sie unbedingt tun und beachten müssen: Aktiv sein, selbst beim Chef anklopfen.
Niemand sollte sein Licht unter den Scheffel stellen. Freiwillig bieten die wenigsten Chefs auch ihren wertvollsten Mitarbeitern mehr Lohn an. Fordern Sie, was Ihnen zusteht.
Den eigenen Marktwert nicht unterschätzen. Bei der Evaluation darüber, ob eine Lohnerhöhung drinliegt, müssen alle Umstände wie Alter, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Weiterbildung mitberücksichtigt werden.
Vorgängig eine Lohnrecherche machen.
Es ist wichtig zu wissen, was in der Branche bei Ihrem Beruf und mit Ihren Qualifikationen anderswo bezahlt wird. Die diversen Lohnrechner sind dabei hilfreich.
Sich vor der Lohnverhandlung einlässlich mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Sammeln Sie Informationen über die allgemeine Wirtschaftslage, über die Lage der Branche und der Firma und darüber, was die Konkurrenz in Sachen Lohn macht.
Konkurrenzangebote anderer Arbeitgeber einholen. Wer den Chef ohne Häme mit einem Superangebot der Konkurrenz überrascht, hat die besten Argumente. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass man selbst eine Spitzenkraft ist.
Die Argumente auflisten, die für mehr Lohn sprechen. Leistung, Erfolge, Kreativität sind Tugenden am Arbeitsplatz, die jeden Vorgesetzten beeindrucken. Legen Sie sich vor der Lohnverhandlung Ihre Erfolgsstory im Detail zurecht.
Nebenleistungen sind auch wertvoll. Oft sind Fringe Benefits wie Generalabonnement, Fitnessclub-Abo, höhere Spesen, mehr Ferien oder Freizeit bei gleichem Lohn oder gar ein Firmenwagen Verhandlungssache.
Richtigen Zeitpunkt abwarten.
Überstürzt zu handeln, bringt nichts. Es gilt, den Zeitpunkt der Lohnverhandlung bewusst auszuwählen, sich an die richtige Ansprechperson zu wenden und ein klares Ziel festzulegen.
Was Sie unbedingt unterlassen sollten:
Unrealistische Forderungen sind zum Scheitern verurteilt. Überladen Sie das Fuder nicht. Orientieren Sie sich nicht an den Managerlöhnen. Selbst wenn der Chef Sie sehr schätzt, liegen auch derzeit kaum mehr als fünf Prozent drin.
Drohungen ausstossen kommt ganz schlecht an. Sagen Sie nie: «Ich will mehr Lohn, oder ich gehe.» Die Drohung mit Dienst nach Vorschrift ist ebenfalls kontraproduktiv. Der Vorgesetzte wird Ihnen sofort die Kündigung nahe legen.
Sachfremde Argumente führen nie zum Ziel. Der Vorgesetzte hat wenig Verständnis für Argumente wie «Der Mietzins ist gestiegen» oder «Die Versicherungsprämien schlagen schon wieder auf». Er will nur Ihre Leistung honorieren.
Die innerliche Kündigung ist kontraproduktiv. Damit tun Sie sich selbst keinen Gefallen. Sie verlieren an Kreativität, und Ihre Leistung am Arbeitsplatz gibt nach – keine gute Voraussetzung, später wieder einen Spitzenjob zu finden.
Und was Sie auch noch tun könnten:
Eine neue Stelle suchen. Bei den Verhandlungen mit dem künftigen Arbeitgeber können der aktuelle Lohn oder sonstige Benefits etwas geschönt werden. Auch so kommen Sie zu einem höheren Salär.
In eine besser bezahlende Branche wechseln. Die Lohnunterschiede zwischen den einzelnen Branchen sind zum Teil beträchtlich. Die besten Löhne lassen sich bei Grossfirmen in den Branchen Finanz und Pharma erzielen.
Freiwillig eine Weiterbildung machen.
Qualifikationen sind das beste Argument für ein höheres Salär. Für die Salärexperten ist sonnenklar, dass dazu die beste Ausbildung und permanente Weiterbildung gehören.
Eine Laufbahnberatung ins Auge fassen.
Sie könnte Ausgangspunkt für eine Neuorientierung sein, die sich auch pekuniär auszahlt. Voraussetzung ist aber der Wille, sich zu entwickeln, nicht nur der Verleider am Arbeitsplatz.