Es ist schon fast langweilig. Die Platzhirsche unter den Banken teilen die Top Ten wieder unter sich auf. Und selbst die Reihenfolge bleibt zum Vorjahr fast identisch. Bloss die Luzerner Kantonalbank hat sich von Rang elf auf Rang zehn vorgeschoben.

Ansonsten zeigen die Zahlen von Bisnode Schweiz und der «Handelszeitung» das gewohnte Bild: UBS vor CS, Raiffeisen, Zürcher Kantonalbank.

Was zudem auffällt: Die Bilanzsumme der Credit Suisse ist weiter am Schrumpfen, während jene der UBS seit langem wieder leicht (2 Prozent) zulegt. Und bald wieder die Billion erreicht.

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Doch selbst diese minimale Steigerung vermag den langjährigen Trend nicht umzukehren. Die Bilanzen der beiden Flaggschiffe des Schweizer Finanzplatzes sind im Vergleich zu 2013 massiv abgeschmolzen. Bei der UBS waren es 5 Prozent, bei der Credit Suisse gar 11 Prozent. Derweilen hat Raiffeisen im gleichen Zeitraum massiv zugelegt. Die Genossenschaftsbank um stolze 27 Prozent. Die Verkürzung der Bilanz ist ganz im Sinn der beiden Grossbanken-Chefs Sergio Ermotti und Tidjane Thiam – und von Finanzplatz-Oberaufseher Mark Branson.

UBS mit Plus beim Personal

Die Domestizierung der Grossbanken spiegelt sich in ihrer Börsenbewertung wider. Diese zeigt trotz Börsenboom nicht den Hauch von Fantasie. Im Gegenteil, die Negativzinspolitik der Nationalbank vertreibt jeden Charme. Was Ermotti und Thiam bleibt, ist harte Knochenarbeit: Kosten senken, Automatisierung vorantreiben, Neugeld weltweit akquirieren und – auf bessere Zeiten hoffen.

Erstaunlich ist immerhin, dass die UBS in den letzten sechs Jahren ihren Personalbestand um 10 Prozent hochgefahren hat, während es bei der CS in die andere Richtung ging. Ermotti mag mit dem Insourcing argumentieren, das man in jüngster Zeit betrieben hat. Allerdings hat man von der Automatisierung im Banking eher einen Personalabbau erwartet.

Supersolide ist unter den Geldinstituten die Migros Bank unterwegs. Die Bilanzsumme wächst, der Gewinn auch. Vergangenes Jahr resultierte unter dem Strich ein Plus von 2,3 Prozent. Und der Personalbestand blieb in den letzten Jahren – im Gegensatz zu anderen Banken – stabil. Die M-Bank unter dem unverwüstlichen Harald Nedwed ist also im Strumpf, was man vom Mutterhaus, dem Migros-Retailkonzern, nicht wirklich behaupten kann.

Nur die Baloise stand auf der Bremse

Bei den Versicherern fällt auf, dass die meisten im vergangenen Jahr deutlich gewachsen sind. Nicht nur die Prämien der Krankenversicherer stiegen, was mit Blick auf die Gesundheitskosten wenig überraschend ist. Auch grosse Sach- und Lebensversicherer wie Swiss Re, Swiss Life und Helvetia konnten deutlich bei den Prämien zulegen.

Eine Nullrunde legte Branchenprimus Zurich ein. Der Versicherungskonzern unter Chef Mario Greco ist noch immer auf Selbstfindungskurs und beschäftigt sich mit Restrukturierungen. Ein deutliches Minus gar – und es ist das einzige in der Branche – weist die Baloise aus. Der Grund dafür findet sich vor allem im traditionellen Lebensversicherungsgeschäft, wo die Basler bewusst auf die Bremse gestanden ist.

Noch nicht berücksichtigt bei den 2018er Zahlen sind die grossen Verschiebungen, die sich nach dem Ausstieg der Axa aus der BVG-Vollversicherung abgezeichnet haben. Zwar haben 2018 zahlreiche Unternehmenskunden den Franzosen den Rücken gekehrt. Weil die Verträge aber jeweils aufs Jahresende kündbar sind, wird sich das erst in den Geschäftszahlen 2019 auswirken.

Die Axa dürfte dann in der Tabelle weiter hinter der Swiss Life abfallen, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Zahlen nicht ganz vergleichbar sind, da die Axa Versicherungen AG nur das Schweizer Geschäft umfasst, bei den Schweizer Versicherern aber jeweils auch das Auslandsgeschäft enthalten ist.

Die Top-Listen

TOP 100

Die grössten Unternehmen der Schweiz: Wer sind die Umsatzmilliardäre in der Schweiz? Wo sind sie domiziliert? Welche Branchen schwingen obenauf? Die digitale Liste zu den Top-100-Unternehmen können Sie ab sofort online hier bestellen. Die Liste der grössten Banken und Versicherungen erscheint am 11. Juli 2019 in der «Handelszeitung». Die digitalen Listen können Sie ab Erscheinungsdatum online bestellen: www.handelszeitung.ch/top70

Top 500

«TOP 500 – Die grössten Unternehmen der Schweiz 2019» erscheint am 22. August 2019. Die Sammlung umfasst statistische Daten und Kennzahlen von Unternehmen aus der Schweiz und aus Liechtenstein. Alle Fakten der umsatzstärksten Schweizer Firmen aus rund 80 Branchen sowie Banken und Versicherungen. Alle Informationen finden Sie hier.

Die 10 umsatzstärksten Konzerne der Schweiz, Entwicklung seit 1993

(bar | mih)