Es ist auf allen Kanälen ein Dauerthema: Der Tourismus wurde sehr stark von der Corona-Krise getroffen. Anfang des Jahres wurde die Wintersaison jäh beendet. Die Sommersaison verlief zwar besser, da viele Schweizer im Inland entspannten, aber auch sie konnten das Fernbleiben von ausländischen Gästen nicht kompensieren. Vor allem auch, weil Schweizer oft nur Tagesausflüge absolvierten. Dazu lagen die Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste 40 Prozent unter denen des Vorjahres, wie die Konjunkturforschungstelle der ETH Zürich nun bekannt gab.

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Es kamen zwar Touristen aus Deutschland oder Frankreich, aber kaum aus anderen europäischen Ländern. Und aus Asien oder den USA flogen wegen den Reisebeschränkungen ohnehin fast keine Gäste ins Land.

Zwei von fünf Gastronomie-Betrieben könnten die nächsten Monate nicht überleben: «Ich will nicht schwarzmalen, aber es brennt».

Für die kommende Wintersaison sieht es nicht viel besser aus: Die KOF geht in ihrer neuen Prognose davon aus, dass «die Infektionszahlen während der Wintermonate hoch und Reisebeschränkungen innerhalb Europas zumindest vorerst bestehen bleiben».

Ein Drittel weniger aus Europa…

Gäste aus den Fernmärkten werden erst im Frühjahr 2021 zurückkehren – also in der Wintersaison fehlen. «In einem solchen Szenario werden die Übernachtungszahlen der europäischen Touristen in der Wintersaison rund einen Drittel unter dem Wert des Vorjahres liegen», sagt KOF-Leiter Jan-Egbert Sturm.

Dafür würden voraussichtlich rund acht Prozent mehr Gäste aus dem Inland ihre Ferien in den Bergen verbringen. Sie können den Tourismus etwas stützen.

Das heisst insgesamt: Die Logiernächte dürften unter dem Strich um 30 Prozent zurückgehen. 

Es kann aber auch noch schlimmer kommen

Diese Berechnungen basieren auf dem Status Quo. Möglich aber auch, dass die Pandemie im Winter wieder heftiger wird und viel länger anhält als man annimmt. Dann würde die Nachfrage von europäischen Gästen weiter zurückgehen. 

Die Logiernächte dürften in diesem schlimmeren Szenario in der kommenden Wintersaison um über 50 Prozent einbrechen, egal ob mit inländischen oder ausländischen Gästen, schreibt die KOF.

Erholung erst Ende 2023

Die ETH-Forscher rechnen damit, dass der Schweizer Tourismus erst Ende 2023 wieder so viele Gäste begrüssen kann wie vor der Corona-Krise.

Das Fazit: 13,3 Millionen verlorene Logiernächten im laufenden Jahr. Für die Hotellerie resultiert daraus ein Umsatzverlust von 1,6 Milliarden Franken. Für den gesamten Tourismus liegt der Umsatzverlust in diesem Jahr bei über zehn Milliarden Franken.

Die Pandemie wirkt sich auch auf die Preise aus: In der Hotellerie, für Pauschalreisen oder für Flugtickets sind sie gesunken, dafür sind sie im Gastgewerbe leicht angestiegen. 

(tdr)

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