Den Namen des jungen Herrn kennt Ralph Schmidhalter noch nicht. Aber der Leiter der Skischule Zermatt weiss, dass er ab Dezember einen speziellen neuen Angestellten im Team haben wird – einen Chinesen. Sein Auftrag: seinen Landsleuten das Skifahren beizubringen. «Die meisten Gäste aus China haben zwar solide Englischkenntnisse, fühlen sich bei einem chinesischen Skilehrer aber besser aufgehoben», so Schmidhalter.
Die Anstellung ist Teil einer Offensive, die Zermatt zusammen mit Schweiz Tourismus und anderen Destinationen gestartet hat und deren Ziel es ist, mehr chinesische Wintertouristen in die Schweizer Berge zu holen. «Wir arbeiten mit Swiss Snowsports daran, Skilehrer aus China an verschiedenen Orten im Einsatz zu haben», heisst es bei Schweiz Tourismus. Details folgten Ende Oktober, so die Marketingorganisation.
835 699 Logiernächte von Touristen aus China wurden letztes Jahr in der Schweiz registriert – knapp 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Problem: Die Chinesen kommen vor allem im Sommer. Und sie interessieren sich primär fürs Shopping. «Wir möchten die Wertschöpfung dieser Gäste erhöhen. Deshalb sind chinesische Wintersportler strategisch wichtig für uns», sagt Daniel Luggen, Kurdirektor von Zermatt. Im Klartext: Die Kundschaft aus dem Wachstumsmarkt China soll mehr Geld ausgeben – in Restaurants, Hotels und eben auf der Piste.