Mit einem neuen Regelwerk auf Anfang Juni dieses Jahres hat der Schweizerische Anlagefondsverband Swiss Funds Association (SFA) die Fondskosten vergleichbar gemacht: Alle in der Schweiz bewilligten Anlagefonds müssen neu die so genannte Total-Expense-Ratio (TER) ausweisen. Das Regelwerk kommt zum ersten Mal für die Jahres- und Halbjahresabschlüsse mit Stichtag 31.12.2003 zur Anwendung. Die TER umfasst, neben den bekannten Verwaltungsgebühren, weitere Kosten wie zum Beispiel Honorare der Revisionsstelle, Gebühren für Aufsichtsbehörden oder Druckkosten für Berichte. Die Total-Expense-Ratio wird in Prozent des Fondsvermögens ausgedrückt. Nach wie vor nicht enthalten sind die Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Titeln innerhalb des Fonds. «Die Transaktionskosten sind schwierig zu berechnen», begründet dies Hans Tschäni, stellvertretender Geschäftsführer der SFA. «Wir haben uns bei dem neuen Regelwerk zudem an internationalen Standards orientiert, und diese schreiben auch keinen Ausweis der Transaktionskosten vor.»

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Ob sich die Fondsgesellschaften an die neue Vorschrift halten, wird von der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) überprüft. Wenn in einem Bericht die TER fehlt, wird dies in Zukunft von der Revisionsstelle gemeldet. Das Thema Transparenz bleibt bei der SFA weiterhin im Fokus. Es soll eine neue Richtlinie erlassen werden, welche die Offenlegung der Fondsperformance regelt. «Wir sind im ersten Stadium und können deshalb noch keine genaueren Details bekannt geben», sagt SFA-Sprecher Tschäni. Als nächster Schritt wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus den Vertretern der Fondsgesellschaften zusammensetzt. Ende Jahr soll der Entwurf als Richtlinie umgesetzt und der EBK vorgelegt werden. Die Anleger werden also frühestens Mitte 2004 die volle Klarheit in Sachen Performance erhalten.