Der Konsumgüterkonzern Unilever will seine Struktur mit nur noch einer Muttergesellschaft einfacher gestalten. Die bisherigen Dachgesellschaften des niederländisch-britischen Unternehmens Unilever PLC und Unilever NV sollen verschmolzen werden. Die Bündelung auf die Unilever Plc in London bringe deutliche Vorteile, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Die neue Struktur sorge für eine grössere Flexibilität und eine bessere Positionierung für die Zukunft, zudem werde die Komplexität verringert. Dies sei gerade in dem Umfeld, das die Corona-Pandemie hinterlasse, von grosser Bedeutung, heisst es.
Der Konzern will den im vergangenen Jahr begonnenen Umbau seines Portfolios beschleunigen. Dazu gehört auch, dass der Konzern sich möglicherweise von seinem Tee-Geschäft trennen will.
«Wir bekennen uns sowohl zu den Niederlanden als auch zu Grossbritannien, und Unilevers Fussabdruck in beiden Ländern wird sich auch durch den Umbau der rechtlichen Struktur nicht ändern», sagte Chairman Nils Andersen.
Duale Struktur mit zwei Sitzen
Bisher hat der Hersteller von etwa Magnum-Eis oder Dove-Seife eine duale Struktur mit zwei Sitzen in Rotterdam und London. Der Umzug ist eine völlige Kehrtwende gegenüber des einstigen Plans, nach Holland zu ziehen. 2018 reagierte das Unternehmen damit auf den feindlichen Übernahmeversuch des Konkurrenten Kraft-Heinz. Nach starken Protesten angelsächsischer Investoren wurde der Umzug jedoch abgesagt.
Unilever war 1930 entstanden, als sich die holländische Margarine Union und die britischen Lever Brothers zusammenschlossen. Seitdem gab es auch die niederländisch-britische Doppelstruktur mit zwei Firmensitzen.
(bloomberg/ccr)