Wegen womöglich zu laxer Geldwäsche-Vorkehrungen muss sich die Deutsche Bank einem Insider zufolge nun auch mit dem FBI auseinandersetzen. Die US-Bundespolizei prüfe, ob sich Deutschlands grösstes Geldhaus an entsprechende Gesetze halte, sagte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Zuerst hatte die «New York Times» darüber berichtet. Demnach wird untersucht, wie die Bank mit Berichten von Mitarbeitern über eventuell problematische Transaktionen umgegangen ist. Einige dieser Transaktionsprotokolle stünden im Zusammenhang mit US-Präsident Donald Trump und dessen Schwiegersohn und Berater Jared Kushner. Auch andere Banken würden untersucht.

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Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich zu den Informationen nicht näher äussern, bekräftigte aber, das Geldhaus kooperiere mit den Behörden.

Brisanter Medienbericht

Die «New York Times» war es auch, die im Mai berichtet hatte, Mitarbeiter der Deutschen Bank hätten einige auffällige Transaktionen der Finanzaufsicht melden wollen. Führungskräfte hätten dies aber verhindert. Die Bank und Trump wiesen den Bericht damals zurück.

Die Finanzen von Trump werden bereits vom US-Kongress und den Behörden des Bundesstaates New York durchleuchtet. Die Deutsche Bank hatte dem Geschäftsmann Trump vor seiner Präsidentschaft hohe Kredite gewährt und steht deshalb im Zentrum des Interesses.

Geldwäscherei: Deutsche-Bank-Leute warnten – nichts geschah

Mitarbeiter der Bank meldeten verdächtige Transaktionen von Donald Trump und Jared Kushner. Ohne Folgen. Mehr zum damaligen Bericht der «New York Times» lesen Sie hier.

Kushner Companies erklärte nun, die Vorwürfe seien erfunden und falsch. Vom FBI, dem Weissen Haus und der Trump Organization gab es zunächst keine Stellungnahmen.

Aktie verliert weiter

Die Aktien der Deutschen Bank notierten in Frankfurt gegen den Trend ein Prozent schwächer und waren damit grösster Verlierer im Dax.

Wegen mangelhafter Geldwäsche-Kontrollen ist die Deutsche Bank schon länger im Visier der Behörden in mehreren Ländern. In den USA stehen dabei die Russland-Geschäfte im Vordergrund. In einem Teilvergleich musste das Institut 2017 fast 700 Millionen Dollar zahlen. Das US-Justizministerium ermittelt nach wie vor. 

(reuters/gku)