In keinen anderen Bereich investiert die Hotellerie derzeit so viel wie in die Wellness. Dass ein Spa heute nicht nur zum Standardrepertoire eines Luxushotels gehört, sondern zusätzlich von grossem Prestigewert ist, haben auch die Schweizer Hotelmäzene erkannt. Thomas Straumann, Besitzer des «Bellevue» in Gstaad, hat 25 Millionen Franken allein in den Wellness-Bereich gesteckt. Da man für so ein Spa sehr viel qualifiziertes Personal braucht, konnten im ersten Jahr trotz erfreulichem Start nicht einmal die Betriebskosten erwirtschaftet werden.
Das schreckt die Kollegen mit den unerschöpflichen Geldquellen aber nicht ab. Im Gegenteil: Nachdem die Sandoz-Familienstiftung 8 Millionen Franken in den Ausbau der Wellness-Zone im «Riffelalp Resort» in Zermatt investiert hat, stehen nun 15 Millionen für das neue Spa des «Beau-Rivage Palace» in Lausanne an. Beim «Dolder» in Zürich werden von den 160 Millionen Franken, die Urs Schwarzenbach für den Totalumbau bereithält, rund 20 Millionen ins Spa fliessen.
Multimilliardär Karl-Heinz Kipp übertrumpft nun zusammen mit Mario Botta alle: Das «Tschuggen» in Arosa erhält gerade für 30 Millionen Franken das teuerste Spa der Schweiz. Die «Bergoase» wird terrassenförmig in den Hang hineingebaut und nach der Eröffnung im Dezember 2006 wohl zur architektonischen Sensation werden.
Mario Botta, derzeit mit der Renovation der Mailänder Scala beschäftigt, darf für Kipp gleich noch ein zweites Spa entwerfen – hinter dessen Wohnsitz, dem «Eden Roc» in Ascona.
Da keine Berge weggesprengt, sondern nur ein Parkplatz überbaut werden muss, reicht für diese «Seeoase» ein Budget von rund 20 Millionen. Hoteldirektor Daniel Ziegler freut sich auf das Kommende: «Herr Kipp setzt sich damit nicht nur ein Denkmal, sondern ermöglicht seinen Hotelbetrieben, fit in die Zukunft zu gehen.»CS