Die geplante Ferienfluggesellschaft von Tuifly und Air-Berlin-Grossaktionär Etihad kommt voran. Der Verwaltungsrat des Tuifly-Eigners Tui habe grünes Licht für das Gemeinschaftsunternehmen mit der arabischen Etihad gegeben, teilte der Tui-Konzern in Hannover am Mittwoch mit.
Etihad wolle dafür Teile der Touristenstrecken von Air Berlin und der österreichischen Fluglinie Niki einbringen. Der Abschluss der Verhandlungen werde in den kommenden Wochen erwartet. Ein grosser Stolperstein dabei sind aus Sicht des Managements die Tuifly-Mitarbeiter. Die hatten sich nach Bekanntwerden des Vorhabens im Oktober scharenweise krankgemeldet.
60 Flugzeuge stark
An dem neuen Airline-Verbund sollen Tui und Etihad jeweils ein Viertel der Anteile und eine österreichische Stiftung die Mehrheit halten. Das Konstrukt wird favorisiert, da die neue Firma nach EU-Gesetzen mehrheitlich in europäischer Hand liegen muss. Ansonsten droht der Verlust der Flugrechte.
Der neue Verbund soll insgesamt gut 60 Flugzeuge stark werden, 20 von der Air-Berlin-Tochter Niki und 40 von Tuifly. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits Ende September über die Pläne berichtet.
Halbierung der Flotte
Air Berlin stellte im Herbst einen radikalen Konzernumbau vor und kündigte an, die Touristiksparte in einen eigenständigen Bereich zu verlagern und «strategische Optionen» dafür auszuloten. Die nach der Lufthansa zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft will mit einer Halbierung der Flotte und dem Abbau von 1200 der 8600 Arbeitsplätze mittelfristig wieder Gewinn machen. Etihad hält knapp 30 Prozent an den Berlinern.
(sda/me)