Der Reisekonzern Tui steht nach den üblichen Verlusten im Winter vor einer extrem schwierigen Sommersaison und will mehrere Tausend Jobs abbauen. Wegen der Corona-Krise müsse man die Verwaltungskosten beim weltgrössten Reiseanbieter um 30 Prozent drücken.
«Weltweit wird das Auswirkungen auf rund 8000 Stellen haben, die wir nicht besetzen oder abbauen», sagte Vorstandschef Fritz Joussen am Mittwoch zur Vorlage der Zahlen für das abgelaufene erste Geschäftshalbjahr. Von Oktober bis März war das bereinigte Ergebnis von Tui vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 175 Prozent auf minus 828,7 Millionen Euro abgerutscht.
Hoffnung auf Sommerurlaub
Verluste in dieser Zeit sind in der Branche an sich typisch, die Unternehmen verdienen das meiste Geld im Sommer. Dieser bringt im laufenden Jahr aber besondere Probleme: Im März musste Tui sein Programm zunächst einstellen, weltweit gibt es weiter Reisebeschränkungen, das Sommerprogramm ist nur zu 35 Prozent ausgebucht.
Joussen geht aber von einer Erholung aus: «Sommerurlaub in Europa kann jetzt schrittweise wieder möglich gemacht werden - verantwortungsvoll und mit klaren Regeln. Die Saison startet später, könnte dafür aber länger dauern.» Die Wiederaufnahme des Geschäfts werde vorbereitet. Eine genauere Prognose traut sich der Konzern nicht zu.
(sda/tdr)