Nun ist es nicht mehr länger ein Gerücht: Der Essenslieferdienst Uber Eats kommt nach Zürich. Das Unternehmen bestätigt der «Handelszeitung»: «Ja, es ist richtig, dass wir derzeit unser Team erweitern, um den Start von Uber Eats in Zürich vorzubereiten.»
Ein genaues Datum für den Start steht noch aus. Die Expansion soll jedoch noch dieses Jahr erfolgen. Uber Eats sucht derzeit für den Standort Zürich einen City Manager, der den Dienst leitet und vorantreibt. «Zürich bietet ein sehr grosses Potenzial für Uber Eats», sagt Sprecherin Luisa Elster. «Wir haben bereits jetzt eine enorme Nachfrage für unsere App beobachten können.»
In der Schweiz startete der Lieferdienst vergangenen November in Genf. Er sei positiv verlaufen, sagt Elster. «Wir haben sowohl von Restaurants, Liefer-Partnern und Nutzern tolles Feedback erhalten.» Besonders dank der Partnerschaft mit McDonald's habe Uber Eats die Anzahl der Partner-Restaurants, das verfügbare Liefergebiet sowie den lokalen Kundenstamm bereits deutlich erweitert. Konkrete Zahlen kommuniziert das Unternehmen indes noch nicht.
Gegenwind in Genf
In Genf arbeitet der Dienst aus San Francisco mit rund 100 lokalen Restaurants zusammen. Neben 13 McDonald’s-Filialen gehören zu ihnen etwa Sushi Shop, Supreme Tacos, Funky Monkey Room und die Burgerkette Holy Cow, die auch in Zürich mit vier Restaurants präsent ist. Mit wem Uber Eats in der Limmatstadt zusammenarbeitet, steht noch nicht fest. Dass Uber Eats auch in Zürich Essen von McDonald’s und Holy Cow ausliefert, sei «durchaus denkbar, da wir mit diesen beiden Partnern bereits erfolgreich in Genf zusammenarbeiten», sagt Elster.
In Genf weht Uber Eats jüngst aber ein rauher Wind entgegen. Der Genfer Staatsrat Mauro Poggia will, dass Uber und Unternehmen mit ähnlichem Geschäftsmodell die Normen zum Schutz der Arbeitnehmer einhalten müssen. Ins Visier nimmt er auch Uber Eats. Das Unternehmen sei nichts anderes als ein Arbeitgeber im Namen seiner Restaurantkunden. Er werde sich in dieser Angelegenheit an das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) wenden und um eine Stellungnahme bitten, sagte Poggia kürzlich in einem Interview mit «Tribune de Genève».
So funktioniert Uber Eats
Für die Auslieferung arbeitet Uber Eats wie schon der Fahrdienst Uber mit uabhängigen Mitarbeitern zusammen. Sie entscheiden selbst wann, wo und wie häufig sie im Einsatz stehen. Bei Uber Eats liefern die Mitarbeiter in Genf zwischen 11 Uhr und 23 Uhr innerhalb von 30 Minuten mit Velos oder Motorrollern aus. In Zürich dürfte das wohl ähnlich sein.
Kunden, die Essen bestellen, sehen auf der App den jeweils aktuellen Status – von der Zubereitung, bis zum Eintreffen an der Haustür. Gleichzeitig können sie dank einer präzisen Standortbestimmung ihr Essen dorthin bestellen, wo sie es gerade möchten. Abgerechnet wird via App, die auch personalisierten Empfehlungen anzeigt. Für die Bestellung gibt es keinen Mindestbestellwert, dafür aber eine Liefergebühr von 4,90 Franken.
Uber Eats ist weltweit in 350 Städten in 35 Ländern aktiv und befindet sich auf starkem Expansionskurs. Zuletzt gab es Gerüchte, dass Uber den in London ansässigen Lieferdienst Deliveroo übernehmen wolle. Uber-Chef Dara Khosrowshahi hat das Geschäft mit der Essensauslieferung jedenfalls zu einer Top-Priorität des Konzerns erklärt. Dieses Jahr will der Konzern an die Börse gehen.