Union Bancaire Privée – die Schweizer Privatbank, die durch den Kauf von Coutts International die Aktiva in Asien verzehnfacht hat – ist offen für weitere Übernahmen, während die Konsolidierung von regionalen Vermögensverwaltern an Fahrt gewinnt. 

Die in Genf beheimatete Bank hat sich das Ziel gesetzt, das verwaltete Vermögen in Asien zu verdoppeln und die Anzahl ihrer Kundenberater von 60 auf rund 100 aufzustocken, sagt Michael Blake, Chef der Asien-Sparte von UBP, in einem Interview mit Bloomberg

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«Es wird Chancen geben»

«Das Ziel zu verdoppeln, ist realistisch», sagt Blake. Seiner Meinung nach kann die Bank es erreichen, indem sie mehr Geschäfte mit bestehenden Kunden macht, neue Banker einstellt oder Übernahmen vorantreibt. «Die Branche verändert sich. Es wird Chancen geben, die auftauchen, und wir sind offen dafür, was die Chancen möglicherweise bringen werden.»

Angesichts einiger internationaler Banken, die unter Druck stehen, Aktiva zu verkaufen und sich auf den Heimatmarkt zurückzuziehen, erwartet Blake, dass es in Asien in den kommenden sechs bis 12 Monaten mehr Konsolidierung geben wird. 

Bewegung im asiatischen Markt

Bei Übernahmen gibt es bereits Bewegung. Die DBS-Gruppe aus Singapur kaufte die asiatischen Privatbank-Aktiva von Société Générale im vergangenen Jahr. In diesem Jahr stimmte Oversea-Chinese Banking (OCBC) zu, die Privatbank-Geschäfte von Barclays in Hongkong und Singapur zu übernehmen. Und ABN Amro Group erwägt, ihre asiatische Privatbank zu verkaufen, wie informierte Personen vor kurzem berichteten. 

UBP verwaltet Vermögen in Höhe von rund 10 Milliarden Schweizer Franken in Asien, nachdem sie im vergangenen Jahr Coutts International von der Royal Bank of Scotland übernommen hatte – verglichen mit 1 Milliarde Schweizer Franken vor dem Kauf, sagt Blake. Die Bank, die 1969 gegründet wurde, hat es seinen Angaben zufolge geschafft, rund 80 Prozent der früheren Coutts-Kunden nach der Übernahme zu halten. 

Risiken der Expansion

Die Expansion über Zukäufe birgt durchaus Risiken. Mehr als zehn Barclays-Kundenberater in Hongkong sind zur Konkurrenz übergelaufen, nachdem die britische Bank entschieden hatte, ihr Privatbanken-Geschäft in der Stadt und in Singapur zu verkaufen. Star-Privatbanker nehmen oft ihre wichtigsten Kunden mit, wenn sie ein Unternehmen verlassen. 

Blake sagt, er sieht die nächste Asien-Expansion von UBP über einen «mittelfristigen Zeitraum». Nähere Angaben dazu wollte er nicht machen. «So wie derzeit viele Organisation in Asien beobachten wir sehr sehr genau und mit grossem Interesse, was in der Branche passiert», sagt Blake. «Wir erwarten weitere Konsolidierung in der Branche. Wir sind absolut offen mit Blick auf Chancen, wenn sie sich ergeben.»

(bloomberg/ise)