Die UBS ist im ersten Quartal wieder in die Gewinnzone zurück gekehrt, auch dank Erfolgen beim Kostensenken. Unter dem Strich verdiente die UBS knapp 1,8 Milliarden Dollar - deutlich mehr, als Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Im Vorjahr waren es noch 1,03 Milliarden, allerdings ohne die CS. Die Zahlen zum ersten Quartal sind erneut von vielen Sonderfaktoren beeinflusst, was genaue Gewinnschätzungen im Vorfeld erschwerte. 

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Zu den Kosten der Bundesratspläne, von der UBS mehr Eigenkapital zu verlangen, sagte Bank-Chef Ermotti inhaltlich wenig. Wie teuer das werde, sei derzeit unklar. Statt dessen verwies er darauf, dass bereits die bestehenden Regeln dazu führen werden, dass die UBS 19 Milliarden Dollar zusätzliches Eigenkapital brauche.

An der Börse spielte dieser Aspekt eine untergeordnete Rolle, wie deutliche Kursplus zeigt: «Das starke Wachstum der Einnahmen war besonders erfreulich» kommentierte Johann Scholtz, Bank-Experte von Morningstar. Die Einnahmen legten im ersten Quartal auf fast 13 Milliarden Dollar zu. Im Vorjahresquartal waren es 8,7 Milliarden, allerdings war damals die CS noch nicht Teil der Gruppe. 

Laut Scholtz habe es am Markt die Sorge gegeben, dass die UBS im Zuge der Integration der CS Umsatz verlieren würde - und Gewinnsteigerungen nur durch Kostensenkungen zu erzielen seien. Diese Sorge sei dank der Quartalszahlen nun entkräftet. 

Der Blick in die Spartenzahlen bringt aber auch Überraschendes zu Tage: So lieferte die hauseigene Badbank mit 856 Millionen Dollar Einnahmen den grössten Umsatzplus aller Sparten. Die Gesamteinnahmen der UBS beliefen sich auf 11,9 Milliarden Dollar. Rechnet man Wertaufholungseffekte von nach der CS-Übernahme abgeschriebenen Wertpapiere von fast 800 Millionen dazu, kommt die UBS im Quartal auf Gesamteinnahmen von 12,7 Milliarden Dollar. 

An der Börse waren die UBS-Titel vom Start weg gesucht: Nach einem Start mit einem Plus von gut sechs Prozent baute die Aktie im Handelsverlauf auf ein Plus von um die 10 Prozent aus. 

19 Milliarden mehr Kapital

Die Kernsparte Wealthmanagement verdiente vor Steuern im ersten Quartal mit 1,1 Milliarden Dollar ziemlich genau das, was Analysten im Vorfeld erwartet hatte. Nach 20 Milliarden Dollar im Vorquartal konnte die UBS im Kerngeschäft 27 Milliarden Dollar Neugelder einsammeln.

Das Wealthmanagement leidet aber weiter unter hohen Kosten. Das Verhältnis aus Kosten zu Einnahmen liegt weiter bei über 80 Prozent - weit von den eigenen Zielvorgaben entfernt. Ein Grund dafür sind die steigenden Ausgaben für die Finanzberater in den USA.

Das Schweiz-Geschäft steuerte 975 Millionen Dollar zum Vorsteuerergebnis von insgesamt 2,4 Milliarden Dollar bei, die Investmentbank 555 Millionen Dollar. In der Investmentbank will die UBS Gas geben, die Bank wolle ihren Marktanteil in den USA ausbauen, hiess es. 

Ein wichtiges Thema mit Blick auf die UBS schnitt die Grossbank in der Medienmitteilung zunächst gar nicht an: Die Frage nach höheren Eigenmitteln. In seinem Too-Big-To-Fail-Bericht hatte der Bundesrat angekündigt, die Eigenmittelunterlegung für Bank-Töchter deutlich anzuheben. Finanzministerin Karin Keller-Sutter bestätigte Schätzungen dieser Zeitung, dass dies die UBS bis zu 20 Milliarden Dollar kosten könnte. Bei der Generalversammlung hatte Bank-Präsident Colm Kelleher erklärt, dass ihn die Pläne «ernsthaft besorgen». 

Im Analystencall wollte Bank-Chef Sergio Ermotti zu konkreten Zahlen zum zusätzlichen Eigenmittelbedarf nichts sagen, dies sei zu früh. Er wiederholte die Argumentation, dass die CS nicht wegen Löcher in der Eigenmitteldecke kollabiert sei; eine Sicht, die längst nicht alle teilen.

Ermotti erinnerte daran, dass auch unter den bestehenden Regeln die UBS 19 Milliarden Dollar mehr Eigenmittel brauchen werde. Zum einen will die UBS bei der Berechnung des Eigenmittelbedarfs für ihre Auslandstöchter nicht auf die Erleichterungen zurück greifen, welche die Aufsicht der CS hierbei gewährte. Allein dies würde rund 9 Milliarden Dollar zusätzliches Eigenkapital kosten.

Zudem muss die UBS mehr Eigenmittel vorhalten, weil die Grossbank durch den Kauf der CS grösser geworden ist. Hier hatte die Finma der UBS zunächst Übergangsfristen gewährt. Die UBS muss die Zuschläge schrittweise erfüllen - am Ende kostet die UBS ihre grössere Bilanz laut Ermotti nochmals 10 Milliarden Dollar Eigenmittel. 

Vor dem Hintergrund sei es nicht zielführend, der UBS nochmals zusätzliche Eigenmittelanforderungen aufzuerlegen, argumentierte er. 

Zuletzt war der Ton zwischen der Bankführung und Finanzministerin Karin Keller-Sutter etwas hässig geworden. Es erscheint bis dato wenig wahrscheinlich, dass die Regierung der Grossbank in der Frage entgegen kommen wird.