Schweizer Banken sollen einem Zeitungsbericht zufolge für deutsche Kunden Vermögen nach Fernost transferiert haben. Mit dem Ankauf von Daten der UBS seien die Ermittler in den Besitz von Unterlagen gekommen, die belegen sollen, wie schweizerische Banken Steuerhinterziehern helfen, ihr Vermögen in Fernost zu verstecken, berichtet die «Financial Times Deutschland». «Wir haben erstmals eine Papierspur nach Singapur», zitiert die Zeitung einen Insider aus dem Umfeld des Finanzministeriums in Düsseldorf.

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Sollte sich der Verdacht erhärten, würde dies die Kritiker des geplanten Steuerabkommens mit der Schweiz bestätigen, schreibt das Blatt. Gegner der Vereinbarung gingen davon aus, dass deutsches Schwarzgeld noch rechtzeitig vor dem Inkrafttreten von der Schweiz in Steueroasen nach Fernost transferiert wird - um so die künftig vorgesehene Abgeltungsteuer zu umgehen.

Mit dem gekauften Material sei es möglich, auch diejenigen aufzuspüren, die bereits ihr Geld in eine fernöstliche Steueroase gebracht hätten, schreibt die Zeitung. Hauptsächlich interessierten sich die deutschen Fahnder jetzt für die Singapur-Connection. Das UBS-Material sei so herausragend, dass die Ermittlungen gegen die Bank in den Vordergrund rückten, wird ein Insider zitiert. Die deutschen Steuersünder seien dagegen «wie Beifang».

Die UBS weisst die Vorwürfe vehement zurück. Sie biete ihren Kunden «keine Unterstützung bei Handlungen, die der Umgehung ihrer Steuerpflichten dienen», zitiert die Zeitung aus einer Stellungnahme der Bank. Auch gebe es seit der Ankündigung des Steuerabkommens «keine Zunahme von Anfragen nach Vermögenstransfers in andere Regionen».

(aho/tno/awp)