In der Vermögensverwaltung erzielte die UBS einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 767 Millionen Franken. Das sei der höchste bereinigte Quartalsgewinn seit dem zweiten Quartal 2009. Alle Regionen hätten zu diesem Ergebnis beigetragen. Unterm Strich resultiere deshalb eine gestiegene Bruttomarge und ein besseres Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag.
Rosiges berichtet die Bank auch im Investment-Bereich: Die Drittquartalserträge seien höher als in den letzten drei Jahren. Die Investment-Bank konnte ihre Effizienz insgesamt steigern, heisst es in der Medienmitteilung. UBS-CEO Sergio Ermotti gibt sich entsprechend zufrieden: «Unser Geschäft ist heute weitaus stärker und hat deutlich mehr Ertragskraft als noch vor drei Jahren», schreibt das Bankhaus.
Weniger Ertrag, mehr Aufwand
Effektiv zeigt sich aber ein anderes Bild: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Konzernertrag in den ersten neun Monaten leicht. Der Aufwand stieg. Das Ergebnis vor Steuern ist sogar fast um ein Drittel kleiner.
Der Grund: Die Grossbank legte fast zwei Milliarden Franken für weitere Rechtsrisiken zurück, was sich im Aufwand der Bank niederschlägt. Wofür diese Rückstellungen genau angedacht sind, gibt die UBS nicht bekannt.
Zusätzliche Rückstellungen für die Investment-Sparte
Was sich jedoch sagen lässt: Der Grossteil der Rückstellungen hat die UBS für die Investment-Sparte gemacht – 1,7 Milliarden Franken. Lediglich 192 Millionen Franken an Rückstellungen sind für die Vermögensverwaltung gebildet. In diesem Bereich wurden innerhalb der letzten drei Monate sogar Rückstellungen abgebaut. Am Ende des zweiten Quartals verfügte die UBS über 500 Millionen an Reserven für Streitigkeiten in Zusammenhang mit der Vermögensverwaltung.
Das ist ein starkes Indiz dafür, dass die UBS von einer hohen Busse für ihren gewichtigsten Rechtsfall ausgeht: die Manipulation von Devisen-Kursen. «Inside Paradeplatz», ein in der Branche oft gelesener Blog, spricht sogar davon, dass man in hohen UBS-Kreisen davon ausgehe, «von den vielen weltweiten Behörden insgesamt mit einer tiefen zweistelligen Milliardenbusse zur Ader gelassen zu werden».
Die Bussen in Zusammenhang mit der Devisengeschichte gefährden weiterhin das Versprechen der UBS, die Hälfte des Reingewinnes auszuschütten, sobald die Bank über eine Kernkapitalquote von 13 Prozent gestiegen ist. «Das Loch, das der Devisen-Betrug in die Bilanz der UBS reissen könnte», schreibt Inside Paradeplatz, «hat das Potenzial, den Tanker auf seiner Fahrt in die Zukunft für lange zu stoppen.»