Die Schweizer Traditionsmanufaktur Eterna geht in chinesische Hände über. Das hat BILANZ aus zuverlässiger Quelle erfahren. Für einen geschätzten Kaufpreis von 10 bis 15 Millionen Franken hat die China Haidian Holdings Limited die Grenchener Firma von der Familie Porsche übernommen, die Eterna über ihre F.A.P. Beteiligungen GmbH seit 1995 hielt.

Hinter China Haidian steht der chinesische Unternehmer Hon Kwok Lung. Er ist in der Uhrenbranche kein Unbekannter: Hon hält in China mit seinen lokalen Marken Ebhor und Rossini rund 43 Prozent Marktanteil. Da passt eine ehrwürdige Schweizer Manufaktur gut ins Portfolio: Hon, der grossen Wert auf das Label Swiss Made legen soll, wolle den Standort Grenchen nachhaltig stärken und dort kräftig investieren, so heisst es. Vor dem Kauf wurde er mehrmals in der Fabrik in Grenchen gesehen.

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Der Deal ist eine verpasste Chance für die Schweizer Uhrenindustrie: Jahrelang kümmerte sie sich wenig um die wechselvolle Geschichte der 1856 gegründeten Eterna. In letzter Zeit liess diese mit den von Patrick Kury entwickelten eigenen Uhrwerken, die in Modulbauweise um- und ausgebaut werden können, wieder aufhorchen. Erst als die Swatch Group bei der Wettbewerbskommission erreichte, seine ETA-Kaliber nur noch in reduziertem Ausmass der Konkurrenz liefern zu müssen, kam wieder Interesse auf an der Manufaktur – zu spät, wie sich nun zeigt.

Nach Milus ist damit der zweiter Schweizer Uhrenhersteller in chinesischen Händen. Letztes Jahr setzte Eterna mit 70 Mitarbeitern geschätze 12 Millionen Franken um und produzierte rund 7500 Uhren. Eterna-Chef Patrick Schwarz und die Familie Porsche wollten die Transaktion offiziell weder bestätigen noch dementieren.